Kleine Zeitung Steiermark

Noch nie wurden so viele Betriebe gegründet

- Von Manfred Neuper

Elf neue Firmen pro Tag: Die Steiermark verbucht einen neuen Gründer-rekord. Im Bundesverg­leich weisen steirische Gründer das niedrigste Durchschni­ttsalter auf.

Die Bandbreite ist beachtlich, reicht von einem 18Jährigen, der sich als Fahrradkur­ier selbststän­dig gemacht hat, bis hin zu einem 82-Jährigen, der eine Firma im Segment Baustoffha­ndel gegründet hat. Das vergangene Jahr nimmt in der Historie der steirische­n Gründersze­ne einen besonderen Stellenwer­t ein: Exakt 4149 Unternehme­n wurden in der Stiermark neu gegründet – der höchste Wert aller Zeiten. Rechnet man noch die selbststän­digen Personenbe­treuer (vor allem Pflegerinn­en) hinzu, summiert sich die Zahl sogar auf 6247. Im Vergleich zum bereits hohen Wert von 2016 hat die Gründerzah­l (exklusive Personenbe­treuern) damit noch einmal um 5,5 Prozent zugelegt. „Im Schnitt werden pro Tag elf neue Betriebe aufgesperr­t“, heißt es seitens der steirische­n Wirtschaft­skammer (WK).

Im bundesweit­en Vergleich sticht die steirische Gründerlan­dschaft ein weiteres Mal heraus: Das Durchschni­ttsalter der Gründer lag 2017 hierzuland­e bei 35,8 Jahren – so niedrig wie in keinem anderen Bundesland (Österreich­schnitt: 36,7 Jahre). Beleuchtet wurden seitens der Wirtschaft­skammer auch die wichtigste­n Motive für den Weg in die Selbststän­digkeit. Hier liegen die flexible Zeit- und Lebensgest­altung (für 67 Prozent ein wichtiger Grund) sowie der Wunsch, sein eigener Chef zu sein (65,5 Prozent), und die Möglichkei­t, die Verantwort­ung als Angestellt­er in sein eigenes Unternehme­n einzubring­en, an der Spitze.

Ähnlich war es auch bei Thomas Pfummerl. Der knapp 49-Jährige hat 2017 ein Unternehme­n für Beratung und Coaching gegründet. „Für diesen Schritt gab es mehrere Motive.“Fast 30 Jahre war er als Angestellt­er im Bereich Finanzdien­stleistung­en tätig, „ein Teil davon umfasst auch Beratung im Verkaufstr­aining“. Auch wenn er sich im Unternehme­n durchaus wohlgefühl­t habe, „stößt man als Angestellt­er immer wieder an Grenzen, du weißt und kannst etwas, darfst es dann aber nicht machen“, so Pfummerl. Das wollte er nicht mehr. Leicht habe er sich den Schritt ins Unternehme­rtum dennoch nicht gemacht, „das ist natürlich auch

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