Wie sich ein Ort vom Müll befreien will
480 Kilogramm Abfall produziert jeder Österreicher pro Jahr. In Gratwein-straßengel sagt man der Müllflut mit wissenschaftlicher Begleitung der Uni Graz den Kampf an.
über das Masterstudium Global Studies der Uni Graz wissenschaftlich begleitet wird. Die Initiative Zero Waste Austria stellt für den Versuch zudem einen Mitarbeiter zur Verfügung.
Derzeit sind Rath und Weber damit beschäftigt, möglichst viele der ansässigen Unternehmen für das Projekt ins Boot zu holen. „Ein Greißler im Ort ist bereits auf Pfandmilchflaschen umgestiegen. Es geht aber auch um kleine Dinge. Etwa dass ein Verkäufer fragt, ob man selbst eine Tasche mithat, bevor er alles ins Plastiksackerl einpackt, oder dass ein Büro überlegt, wie man die Papiermengen reduzieren kann“, sagt Rath. „Auch für die leidigen Alu-kaffeekapseln, die in vielen Büros anfallen, gibt es inzwischen ökologische Alternativen.“Die Unternehmen, die erfolgreich mitmachen, sparen nicht nur Kosten, sondern dürfen sich auch offiziell mit
Siedlungsabfälle kommen in Österreich jedes Jahr zusammen. Rund 40 Prozent davon sind Rest- und Sperrmüll, der Rest entfällt auf biogene Abfälle, Altpapier, Kunststoffverpackungen, Altholz, Problemstoffe und andere Fraktionen. Prozent des Materials in den österreichischen Restmülltonnen sind Verpackungen, ebenso groß ist der Anteil organischer Abfälle, 14 Prozent entfallen auf Papier. Bei sorgfältigerer Mülltrennung ließe sich die Restmüllmenge also noch deutlich reduzieren. dem „Zero Waste“-emblem bewerben.
Für die Gemeindebewohner selbst gab es bereits zwei Infoabende. Weitere Veranstaltungen sollen sich um klimafreundliches Kochen, richtiges Kompostieren und ähnliche Themen drehen. „Es geht uns darum, Möglichkeiten aufzuzeigen. Denn viele denken, sie können eh nichts tun, wenn alles zwei, drei Mal verpackt ist“, sagt Weber. Daraus entstehe Frust, der auch davon abhalte, kleinere Schritte zu setzen. Diese gefühlte Ohnmacht wollen die beiden Frauen aufbrechen. Denn Ansatzpunkte zum Müllvermeiden gebe es eine Menge.
Das weiß Rath aus eigener Erfahrung. Seit fast zwei Jahren lebt die vierfache Mutter mit ihrer Familie so gut wie frei von Verpackungsmüll. Kekse und andere Süßigkeiten für die Kinder bereitet sie selbst zu, Fleisch und Eier holt sie direkt vom Bauern. Zudem hilft eine Schneiderin im Ort dabei, dass