„Die Mitgliedschaft ruhend zu stellen, reicht nicht aus“
Empört zu sein über ideologische Verirrungen von Fpö-mitgliedern, ist zu wenig, meinen unsere Leser und fordern von Bundeskanzler Sebastian Kurz, Taten zu setzen.
Denkzettel: „Im Widerspruch zur Leitkultur“, 24. 1.
Seit Jahren werden Burschenschafter in Österreich hofiert. Sie belegen inzwischen höchste Ämter im Staate und feiern sich und ihre Gesinnung in historisch bedeutsamen Sälen. Und es gibt auch die andere Seite, die, die dagegen sind und dies in Demonstrationen auf der Straße zur Sprache bringen. Und was machten die meisten Medien in Österreich? Sie machten die Demonstranten zum Problem. Ewig linke (gewaltbereite?) Studenten protestieren gegen rechts, die ihren Fokus eigentlich auf das Studieren legen sollten …
Wenn jetzt der (geschätzte) Denkzettelschreiber meint, wir dürfen gespannt sein, wann die Polizei ihre Ermittlungen gegen die Burschenschafter aufnimmt, denke ich, dass gespannt sein wohl zu wenig ist. Ich möchte die Medien an ihre Doppelbödigkeit erinnern. Sie waren es, die diesen Personenkreis gefördert haben, weil sie ihnen immer unkritischer begegnet sind.
Öffentliches Kopfwackeln in die Kamera genügt vor den Wahlen, um ihre Kritiker als Verleumder hinzustellen. De- monstranten, die seit Jahren auf die Gesinnung der Wiederbetätigung verweisen, werden zum Problem hochstilisiert. Und den Zündlern am Balkan ist der Werbeeffekt garantiert, mehr Risiko haben sie nicht.
Großlobming inszeniert wird, über den jeden Tag breit berichtet wird. Da wären Jahrzehnte Zeit gewesen, dagegen etwas zu tun.
Gratkorn