Ein Haus, das Wurzeln schlägt
Gedämmt mit Stroh, gebaut mit Holz aus dem eigenen Wald: das Smart Wood House. Ein Musterhaus der anderen Art.
Du bist so schön, weil du lachst.“Mit dieser Textzeile aus dem Song „Tanz der Moleküle“der deutschen Popgruppe „Mia“werden die Besucher empfangen und überrascht, wenn sie ihre Füße über die Türschwelle des Smart Wood House setzen. Überrascht deswegen, weil man – nicht wie der Name des Hauses vermuten lassen würde – auf eine Holzwand, sondern auf blanken Beton blickt.
Die Einfachheit von Werkstoffen wie Beton und Holz zieht sich durch das gesamte Haus, die klaren Linien der Einrichtung ebenso. Diese Klarheit lässt genug Raum für Gemütlichkeit. „Es ist vor allem der Geruch des Holzes, der für die Wohlfühlatmosphäre sorgt“, sagt Julia Jeschek-zöhrer.
Seit Studententagen sind der Lungau und Tamsweg die zweite Heimat von ihr und ihrem Mann Herwig Zöhrer. „Doch erst dieses Haus hat uns im Ort verwurzelt“, sagt Herwig Zöhrer. Er, der Architekt, hat die Vision von einem Haus aus regionalen Baustoffen zwei Jahre lang gewälzt und perfektioniert. Ein Jahr lang hat er zu großen Teilen selbst Hand angelegt. Entstanden ist ein Niedrigenergiehaus, das die eigentliche Besonderheit nicht einmal auf den zweiten Blick preisgibt: Gedämmt ist das Haus mit Strohballen.
„Es war der Versuch, ein Haus gänzlich aus regionalen Rohstoffen zu bauen“, sagt Zöhrer. Konventionelle Dämmstoffe waren keine Option, deswegen hat Zöhrer auf Stroh zurückgegriffen. 1300 Ballen Tauernroggen wurden außen auf das Holzskelett des Hauses aufgebracht. Matratzenlager de luxe unter dem Dach (rechts)