Wenn der Wille den Körper besiegt
Oliver Marach steht mit Mate Pavic im Doppelfinale der Australian Open. Es ist ein weiterer Meilenstein in einer turbulenten Karriere.
Bekommt man Oliver Marach am anderen Ende der Welt ans Telefon, erwischt man ihn entweder (wie nach seinem Viertelfinalsieg) gerade auf dem Tisch des Physios oder (wie nach seinem Halbfinaltriumph) im Eisbecken. Beide Male stöhnte der Steirer hörbar geschafft in sein Handy. „Ich bin völlig platt. Die Körperstellen, die mir nicht wehtun, könnte ich schneller aufzählen.“Ja, die Strapazen der letzten Wochen (vor Melbourne siegte der Steirer an der Seite von Mate Pavic in Doha und in Auckland) verlangen dem Körper des bereits 37-Jährigen alles ab. Aber natürlich beißt das Doppel-ass nochmals die Zähne zusammen, geht es für ihn und Pavic doch am Samstag im Doppelfinale der Australian Open um seinen ersten Grand-slam-titel und „die Erfüllung eines Kindheitstraums“.
Mit einem 4:6, 7:5, 7:6 über Mclachlan/struff kämpfte sich das österreichisch-kroatische Duo, das mit einer Saisonbilanz von 13:0-Siegen auch das „Race to London“anführt, ins Melbourne-endspiel, wo nun die Kolumbianer Juan Sebastian Cabal und Robert Farah (7:6, 7:5 im Halbfinale über die Bryanzwillinge) warten. Für Marach/ Pavic ist es der zweite Anlauf auf die erste Major-trophäe – 2017 zogen die beiden in einem epischen Wimbledon-endspiel gegen Melo/kubot im fünften Satz mit 11:13 den Kürzeren.
der bei 19 Atpdoppel-titeln hält, überhaupt noch professionell Tennis spielen kann, grenzt an ein Wunder. So hatte der Blondschopf in seiner 1998 gestarteten Karriere schon mehrere schwere Verletzungen zu überstehen. „Aber irgendwie gehören die schon zu mir dazu. Und sie haben mich auch stärker gemacht“, sieht es der Rechtshänder positiv.