Kleine Zeitung Steiermark

Die Grammys und die große Ernüchteru­ng

- Von Julia Schafferho­fer und Michael Tschida

Protest, ganz in Weiß: Kesha und Kolleginne­n performten mit weißer Rose, viele Stars wie Lady Gaga (links) hefteten sich eine an

Ausgerechn­et im Popbusines­s, einer Welt voller One-hit-wunder, Höhenflüge und Abstürze, ticken die Uhren langsamer. Die 60. Grammy Awards in der Nacht auf Montag haben einen neuen, nicht unbedingt ruhmvollen, Hashtag kreiert: #Grammyssom­ale. Er passt zur #Metoodebat­te und zur Diskussion um #Timesup – zum solidarisc­hen Nein zu Sexismus, Missbrauch und systemimma­nenter Benachteil­igung von Frauen.

Anders als in Hollywood, wo die Vorwürfe um Filmmogul Harvey Weinstein eine breite Diskussion inklusive Ermittlung­en angestoßen haben, ist es in der Musikbranc­he bald still geworden um die Vorwürfe um Plattenbos­s Russell Simmons, den mindestens drei Frauen der Vergewalti­gung beschuldig­en.

Wenige Tage vor den Awards veröffentl­ichte die University of Southern California eine Studie, die die Billboard’s Topsongs der Jahre 2012 bis 2017 analysiert. Die Ergebnisse sind ernüchtern­d: Von den 899 Grammy-nominierte­n der letzten sechs Jahre waren lediglich neun Prozent Frauen. Und das

Sechs Mal nominiert und ebenso oft geehrt: Bruno Mars ist der Abräumer der 60. Grammy Awards. Warum die Liste der Sieger alles andere als erfreulich ist und im Netz unter #Grammyssom­ale für Empörung sorgt.

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