Einfache Rechnung
Warum es im ORF noch länger ruhig bleiben wird.
Kaum hatte sich die neue Bundesregierung abgezeichnet, orakelten die publizistischen Hellseher, nun werde es im ORF rundgehen. Und dessen Generaldirektor Alexander Wrabetz könne schon einmal damit beginnen, seinen Schreibtisch abzuräumen.
Wer dieser Tage durchs Wiener Funkhaus oder durch das Orf-zentrum am Küniglberg streift, kann aber keinerlei Hektik ausmachen. Und Wrabetz gibt sich in Interviews ziemlich entspannt.
Zu Recht vermutlich. Zum einen hat er sich in der Vergangenheit als ziemlich guter Diplomat mit politischer Elastizität erwiesen. Und zum anderen wäre es dem Volk schwer zu vermitteln, jemanden zu entlassen, dessen 400.000 Euro Jahressalär man bis 2021 auszahlen müsste.
Zudem ist es mit dem Austausch des Generaldirektors allein nicht getan. Um alle politischen Begehrlichkeiten zu erfüllen, müsste man fast die gesamte Führungsriege in die Wüste schicken, was zusätzlich etliche Millionen kosten würde. ie Rechnung ist einfach: Hält die Koalition fünf Jahre lang, hat sie ein Jahr vor der nächsten Parlamentswahl die Gelegenheit, den ORF völlig neu zu besetzen. Denn 2021 stehen dort die Neuwahlen an. Ob das Team selbige überlebt, steht heute wohl noch in den Sternen.
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