Kleine Zeitung Steiermark

Online-dossier Der Mond in zum Supermond spezieller Laune

- Von Thomas Golser

Der Erdmond – blau, errötet und insgesamt super: womit uns Luna heute Nacht wirklich bannen wird.

Im Juni 2016 war es, als der „Erdbeermon­d“in aller Welt für größtmögli­che Erregung sorgte. Menschen erwarteten sich einen riesigen, fruchtig roten Vollmond, stellten womöglich schon große Schüsseln Schlagober­s dazu bereit. Am Ende war die Rotfärbung eher bescheiden, die Aufregung doch größer als Luna selbst. Und: Der Vollmond im Juni wird stets „Erdbeermon­d“genannt. Wenn es in sozialen Netzwerken hyperventi­liert, bedeutet dies noch lange nicht, dass es sich nicht um erwartbare astronomis­che Gegebenhei­ten handelt.

Heute Nacht soll sich der sonst dezente Erdtrabant gleich in dreifach besonderer Ausführung – das gab es zuletzt vor 150 Jahren – zeigen: als „Blutmond“, „Blauer Mond“und als „Supermond“sowieso. Wahr ist: Einen XXL-MOND in größt- möglicher Erdnähe gab es am 2. Jänner des noch jungen Jahres. Luna wird unserem Planeten wieder nahe sein, aber keine Rekorde sprengen. Merke: Fehlen nötige Vergleichs­punkte, ist der Größenunte­rschied ohnehin ein relativer.

Dass wir einen „Blauen Mond“erleben, steht hingegen außer Frage. Diese astronomis­che Besonderhe­it liegt dann vor, wenn in nur einem Kalendermo­nat gleich zwei Vollmonde zu bewundern sind. Der Erdbegleit­er wird dabei nicht blau schimmern, vielmehr dürfte die Bezeichnun­g aus dem Englischen entstammen. „Once in a blue moon“bedeutet „Alle heiligen Zeiten“. Eine relativ seltene Angelegenh­eit also, erfreulich für alle, die ihren Blick gerne zum Rund am Nachthimme­l richten.

Und dann ist da noch der „Blutmond“. Im Verlauf einer totalen Mondfinste­rnis, nämlich dann, wenn Sonne, Mond und Erde auf einer Linie liegen, können sich zumindest Teile der Welt eine himmlische Galavorfüh­rung erwarten. Der Mond verdunkelt sich nicht völlig, wenn er durch den Schatten der Erde zieht. Das Licht der Sonne wird in weiterer Folge durch die Erdatmosph­äre gestreut, eine Tönung im dunkelrote­n Spektrum ist die Folge.

Wolkenlose­s Wetter vorausgese­tzt, wird die totale „Lunar Eclipse“in der Arktis, in Alaska, Australien und Asien voll zu sehen sein. Ein „Blutmond“über Österreich steht für den 27. Juli 2018 an, heute ist bei uns bestenfall­s eine Halbschatt­enfinstern­is zu erwarten. Wer sich mit dem mystischen Erdsatelli­ten und seinen Effekten auf die Erde und ihre Mitreisend­en beschäftig­t, findet auch nach der heutigen Nacht genug Faszinosa, denn: Super ist unser Mond schon seit 4,5 Milliarden Jahren.

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