Der rote Teppich blieb in der Rumpelkammer
Orbán und Kurz cron, Merkel, Premier der Niederlande Mark Rutte). Seit Amtsbeginn verwahrt sich Kurz bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen den Vorwurf, er bastle an einer Achse mit Orbán, einer Allianz mit den Osteuropäern, die mit der EU wenig am Hut haben. „Wir wollen eine Brückenfunktion zwischen Ost und West einnehmen“, so Kurz. In den Couloirs war zu vernehmen, Orbán sei sauer auf Kurz, weil dieser erst nach den ungarischen Wahlen nach Budapest reisen werde, sich also nicht von Orbán im Wahlkampf vereinnahmen lassen wolle.
In den Gesprächen hinter verschlossenen Türen nahm die Migration breiten Raum ein, bei der Forderung nach einem Ausbau des Eu-außengrenzschutzes und der Ablehnung von Eu-quoten zieht man am Orbán trifft die Spitzen der FPÖ: Gudenus, Hofer, Strache der Verträge Österreich wegen der Senkung der Familienbeihilfe „bald klagen“werde.
Überraschend deutlich erteilte der ungarische Regierungschef der gelegentlich von der FPÖ ventilierten Idee eines Beitritts Österreichs zum Klub der Visegrád-länder (Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen) eine Abfuhr. „Wir, die Regierungschefs der vier Länder, wollen Visegrád nicht erweitern. Wir können uns aber eine Kooperation mit Österreich, ein Visegrád plus, vorstellen.“Zu seiner umstrittenen Formulierung über die „illiberale Demokratie“gefragt, meinte er: „Sobald die Liberalen nicht in der Regierung sind, denken sie, die Demokratie sei vorbei.“Er selbst halte „die Demokratie ohne Attribut für die beste Demokratie“.