Kleine Zeitung Steiermark

Das Ticket fast noch aus der Hand gegeben

- Von Clemens Ticar

Platz sieben beim Weltcup in Chaux Neuve brachte Franz-josef Rehrl das Ticket zu den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g.

Passt schon gut“, sagt Franz-josef Rehrl. Der 24jährige Ramsauer wurde nach dem Nordic Triple in Seefeld als fünfter nordischer Kombiniere­r für die Olympische­n Spiele in Pyeongchan­g nominiert. Wobei Rehrls Leistung in Seefeld dazu nichts beigetrage­n hat. „Überhaupt nicht, da hab ich mein Ticket fast noch einmal hergegeben. Ich hatte nämlich am Freitag keinen schlechten, sondern einen katastroph­alen Sprung und bin dann das ganze Wochenende hinterherg­erannt.“Lukas Greiderer hätte Rehrl das Ticket fast noch entrissen. „Er hätte einen siebenten Platz gebraucht. Den hätte ich ihm auch gegönnt, aber nur wenn wir dann beide zu den Spielen hätten fliegen können.“

Rehrls siebenter Platz in Chaux Neuve – damit hat Rehrl sein bisher bestes Weltcup-ergebnis eingestell­t – hievte den Ramsauer in die Pole-position. „Chaux Neuve war richtig gut“, ist Rehrl mit der Leistung in Frankreich zufrieden. Die große Schanze kam dem guten Skispringe­r entgegen. Die Leistung in der Loipe stimmte ebenfalls.

Zur Zeit bereitet sich der Ramsauer zu Hause auf Olympia vor. „Lange und langsam langlaufen“, beschreibt Rehrl seinen Tagesablau­f. „Ich arbeite an der Grundlage, der Basis, bevor es dann wieder kurz und knackig wird. Bei den Spielen muss die Form dann passen.“Dazwischen wird am Material und mit Physiother­apeuten gearbeitet. Die fünf Kombiniere­r, die in Pyeongchan­g dabei sind – neben Rehrl sind das Willi Denifl, Bernhard Gruber, Lukas Klapfer und Mario Seidl – bereiten sich ab 4. Februar gemeinsam auf die Spiele vor. „In Oberstdorf“, sagt Rehrl. „Von Zürich fliegen wir nach Südkorea.“Ohne Eltern. Im Weltcup sind Mama und Papa Rehrl meist dabei. „Ich hab sie gefragt, sie wollen sich das Geld sparen. Wobei, ich weiß nie ganz genau, ob sie mich anlügen“, lacht der Ramsauer. „Ich habe sie gerne dabei, es ändert aber nichts. Wer weiß, ob ich überhaupt starten darf.“

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Hat auf der Schanze seine Vorzüge: Franz-josef Rehrl APA

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