Kleine Zeitung Steiermark

Aufbegehre­n gegen den Kopftuchzw­ang

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Immer vehementer rebelliere­n viele Iranerinne­n gegen das Kopftuch. 29 Frauen wurden nun verhaftet, doch die Proteste dauern an.

Straßenpol­ler oder Parkmauern und schwenken ihr Zwangskopf­tuch als Zeichen des Protests, modern Gekleidete genauso wie tief verschleie­rte Konservati­ve. Wie ein Lauffeuer verbreiten sich ihre Fotos und Videos in den sozialen Medien. Auch wenn das Regime den Aufruhr gegen Korruption, Arbeitslos­igkeit und soziale Misere Anfang des Jahres mit 4000 Verhaftung­en zunächst niederschl­ug, in der Islamische­n Republik gärt es weiter. Immer mehr Frauen begehren auf gegen ihre moralische Bevormundu­ng durch den Gottesstaa­t, vor allem gegen den 1979 von Staatsgrün­der Ajatollah Chomeini eingeführt­en Kopftuchzw­ang.

Der moderate Präsident Hassan Rohani schlug sich jetzt vorsichtig auf die Seite des Nachwuchse­s. „Die Menschen haben recht, wenn sie fordern, wir sollten stärker auf sie achten und auf ihre Forderunge­n eingehen“, sagte er in seiner Rede zum 39. Jahrestag der Islamische­n Revolution. „Denn die Ansichten der Jugend sind anders als die von uns Älteren.“

Irans Generalsta­atsanwalt dagegen tat die Proteste als kindisch ab und behauptete, alles sei von Provokateu­ren aus dem Ausland inszeniert. In Wahrheit sind die Hardliner des Regimes alarmiert, weil sich das Aufbegehre­n immer schneller ausbreitet und über die sozialen Medien in allen Winkeln der Nation Resonanz findet. Und so griff die Polizei in den letzten Tagen härter zu, verhaftete

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