Die österreichischen Gewinner der Us-steuerreform
Unternehmenssteuern senken, lautet Donald Trumps einfaches Konzept. Tatsächlich holen sich so österreichische Firmen Millionen ab.
Es war ein großes Versprechen von Donald Trump: Seine Steuerreform solle die Wirtschaft entlasten. Doch bei etlichen Konzernen lösten die neuen Steuergesetze zuerst einmal gewaltige Abschreibungen im vierten Quartal 2017 aus. Die Google-mutter Alphabet etwa stellte 9,9 Milliarden Dollar zurück, Microsoft machte einen Sonderposten von 13,8 Milliarden Dollar geltend.
Die Aufregung darüber hält sich aber in Grenzen. Die riesigen Summen sind Einmal-abgaben auf Vermögen, das Konzerne in Steueroasen parken. Insgesamt bunkern Us-firmen 3,1 Billionen Dollar im Ausland, Apple zum Beispiel sitzt dort auf einem Berg von mehr als 269 Milliarden Dollar. Wer Gewinne nach Hause holen wollte, wurde bisher mit 35 Prozent beresumsatz Das ändert sich jetzt. Deshalb ist Trumps Reform das angekündigte Geschenk für die Wirtschaft: Nicht nur, dass Gewinne im Ausland ab einer Beteiligung von zehn Prozent nun steuerfrei sind und die Regierung auf diese Weise viel Kapital in die USA zurückholen will.
Zentral an den neuen Steuersätzen ist die Senkung der Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent (in Österreich beträgt die Körperschaftssteuer 25 Prozent). Das sorgt zwar bei einigen Firmen dafür, dass sie in den Vorjahren gemachte Verluste auch nur in einem geringeren Ausmaß von der Steuer absetzen können. Die Konzerne rechnen aber auf längere Sicht mit steigenden Profiten.
machen sich mit dieser Steuerpolitik als Standort attraktiv und unter den Gewinnern sind viele österreichische Unternehmen in den Staaten. Niederlassungen zählt Guido Stock von der Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer, davon 200 im Produktionsbereich. Das Engagement heimischer Unternehmen stieg zuletzt stark an: „Von 2008 bis 2015 haben sich die Direktinvestitionen auf zehn Milliarden Euro verdreifacht.“
Das Schwergewicht unter den Investitionen ist das 930 Millionen Euro teure Werk der Voestalpine in Corpus Christi, Texas. Der Stahlriese aus Linz betreibt 47 Us-standorte mit einem Jahsteuert. von 984 Millionen Euro. „Aus heutiger Sicht rechnen wir mit einer Verbesserung unseres Ergebnisses infolge der Reform im oberen einstelligen Millionenbereich“, erklärt Vorstandschef Wolfgang Eder.
Ähnlich positive Erwartungen hegt die Andritz AG, die mit 2000 Beschäftigten acht Prozent des Mitarbeiterstands der Gruppe in den USA hält: „Die Us-steuerreform sollte einen leicht positiven Effekt auf den Gewinn im niedrigen einstelligen Millionen-euro-bereich er700