Online gibt es deftigen Nachschlag
Auch die Gastronomie hat mit Kritik im Internet zu kämpfen. Und mit dem Gruß aus des Teufels Küche, den der Zeitgeist schickt.
Segen und Fluch. Jeder Gesprächspartner aus der Gastronomie würzt seine Stellungnahme auf diese Weise: Die einschlägigen Bewertungsportale im Internet seien „Segen und Fluch zugleich“.
Also erlebt die Gastro-szene jene Entwicklung, die die Hotellerie schon länger beschäftigt: Wirte kämpfen wiederholt mit harscher, überzogener Kritik im Netz. Parallel aber begrüßen sie diese Foren als Service und sind – teils gegen Bezahlung – mit von der Partie. Es sind Grüße aus des Teufels Küche, die der Zeitgeist schickt.
So sorgten jüngst die Betreiber des Gasthauses Lorenzhof in Weinitzen (Graz-umgebung) für Aufsehen: Manuela Edler und Bernhard Atzenhofer warfen das Geschirrhangerl, künftig brutzeln sie im südsteirischen Hotel Harkamp. „Gerade die Gastronomie ist zurzeit an einem Punkt, wo jeder nachdenken sollte, wie man handelt. Bitte teilt nicht gleich auf sozialen Netzwerken eure Meinung, wenn beim ersten Besuch etwas nicht gepasst hat“, gaben sie bekannt. Im sozialen Netzwerk.
mit der Kleinen Zeitung betont Edler: „Mehrere Gründe haben zu diesem Schritt geführt, nicht diese Kommentare. Außerdem haben wir zum Glück meistens Lob erhalten.“Aber ja: Sie habe sich damals den Frust von der
Seele geschrieben, da es immer wieder Kritik gab, die sie betroffen machte. „Wenn es etwa geheißen hat, dass wir extrem teuer sind. Ich glaube leider, dass viele vor lauter Fast Food nicht mehr wissen, was ein Rinderfilet kostet.“Doch, sie nehme Kritik ernst. Sachliche Kritik. Andernfalls reagiert Edler durchaus resolut – so wie einst, als ein Gast nach einem Besuch den Lorenzhof im Netz bewertete. Und sich massiv über das Verhalten eines anderen, vermeintlich behinderten Gastes („Muss so nicht hingenommen werden“) sowie über die „ausgekühlte Suppe“beklagte. Edlers Antwort: „Die Suppe war heiß, das Kännchen lassen wir am Tisch zum Extranachschenken.“Und: „Wir finden es eine Frechheit, wie Sie über andere Menschen urteilen. Bitte besuchen Sie unser Lokal nie wieder.“
Auch Michael Schunko kennt beide Seiten. Der Gastronom (Eckstein, Freiblick) lobt etwa Grazer Blogger, die mit ihrem Tun zum positiven Image der Gastro-szene beitragen. In puncto Kritik erwarte er von