Grazer Tramnetz: In fünf Jahren ist vieles anders
Bis 2023 sind massive Um- und Ausbauten an vier Linien geplant. Ein Drittel der Kosten von knapp 120 Millionen Euro bezahlt das Land.
Die zuständigen Politiker sparten gestern nicht mit Superlativen: Von einem „geschichtsträchtigen Tag“sprach Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), einen „Meilenstein“ortete Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ). Schließlich präsentierten Stadt und Land einen 117,4 Millionen Euro schweren Schulterschluss für mehrere Tram-projekte in Graz. Betroffen sind die Linien 1, 3, 5 und 6.
Geplant ist die Erschließung der neuen Stadtteile Reininghaus und Smart City. Zwischen Alter Poststraße und Hummelkaserne kommen demnach 1,8 Kilometer Schienennetz um 44,1 Millionen Euro hinzu, von der Asperngasse über die Waagnerbiro-straße bis zur Peter-tunner-gasse weitere 1,1 Kilometer um 22,4 Millionen Euro. Die Entlastungsstrecke für die überlastete Herrengasse vom Jakominiplatz über Neutorgasse und Belgiergasse bis zur Annenstraße wird 27 Millionen Euro kosten. Und die zweigleisigen Ausbauten der Linien 1 (zwischen Mariagrün und Mariatrost beziehungsweise zwischen Hilmteich und Mariagrün) und 5 (zwischen Zentralfriedhof und Brauquartier Puntigam) kommen gemeinsam auf 23,9 Millionen Euro. Sämtliche Projekte sollen schon bis 2023 fertiggestellt sein.
Dabei war lange über die Finanzierung gerätselt worden. Nun ist fix: Das Land beteiligt sich mit 43,8 Millionen Euro und trägt somit rund ein Drittel der Investitionen. Diese Summe wird in 15 Jahresraten an die Stadt überwiesen, die den Betrag vorstrecken muss. Der entsprechende Vertrag wurde gestern von Nagl und Lang unterzeichnet, am Donnerstag wird er Thema im Gemeinderat sein: „Wir hatten die Summe für die Projekte bisher in einem Investitionsfonds geparkt und werden sie nun in das Budget überführen“, erklärt Finanzstadtrat Günter Riegler (ÖVP). Er hatte die Ausgaben zunächst nicht budgetieren und die Ver-