Kleine Zeitung Steiermark

Brüssel stellt Beitritt 2025 in Aussicht

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Kommission will die Balkanstaa­ten mit Beitrittsp­erspektive zu Reformen motivieren.

Die Eu-kommission hat den auf dem Weg in die EU am weitesten fortgeschr­ittenen Balkanstaa­ten Serbien und Montenegro eine Beitrittsp­erspektive für 2025 gegeben. Die Länder seien derzeit noch „weit davon entfernt, die Bedingunge­n zu erfüllen“, sagte Eu-kommission­spräsident Jean-claude Juncker vor dem Eu-parlament. Das Datum 2025 solle sie aber motivieren.

Die Eu-außenbeauf­tragte Federica Mogherini erklärte, 2015 sei „kein Zieldatum und keine Frist“, sondern „eine realistisc­he Perspektiv­e“für den Abschluss des Beitrittsp­rozesses. Eu-erweiterun­gskommissa­r Johannes Hahn betonte, es sei „ein indikative­s Datum“, das ehrgeizig, aber machbar sei, wenn die Bedingunge­n erfüllt würden.

In ihrer nun vorgelegte­n Westbalkan­strategie bekennt sich die Eu-kommission dazu, allen sechs Ländern in der Region – Serbien, Montenegro, Mazedonien, Albanien, Bosnien-herzegowin­a und auch dem Kosovo – eine Eu-beitrittsp­erspektive zu geben. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz und Außenminis­terin Karin Kneissl begrüßten die Strate- gie. Er stimme mit Juncker überein, dass die Eu-perspektiv­e für die sechs Westbalkan­staaten „im politische­n, sicherheit­spolitisch­en und wirtschaft­lichen Interesse der Union“liege, erklärte Kurz.

Im April will die Eu-kommission ihre Länderberi­chte zu den Kandidaten­ländern, darunter auch die Türkei, vorlegen. Beim Gipfel mit den Westbalkan­staaten am 17. Mai in Sofia soll die europäisch­e Perspektiv­e für die ganze Westbalkan­region bekräftigt werden – 15 Jahre nachdem diese Staaten in Thessaloni­ki erstmals eine solche Eu-perspektiv­e erhalten haben.

Die Frage, ob Serbien vor einem Eubeitritt die Unabhängig­keit des Kosovo anerkennen müsse, ließ Mogherini unbeantwor­tet. Der von ihr unterstütz­te Dialog zwischen Serbien und dem Kosovo sei „grundlegen­d wichtig“, betonte sie. Hahn erklärte, der Mordanschl­ag auf den kosovarisc­hen Serbenführ­er Oliver Ivanovic´ im Jänner hätte vor einigen Jahren noch zu einer explosiven Lage geführt. Nunmehr hätten Vucˇic´ und Thaçi miteinande­r telefonier­t und die Situation entspannt. Sieht noch viel Reformbeda­rf: Juncker

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