Salzkammer Österreichs
Die Seen im Salzkammergut sind eines der Touristenziele Nummer eins in Österreich
Stolz und Widerstandsgeist der Bevölkerung im Salzkammergut haben Gründe. Fast 200 Jahre war man von Monarchie abgeschottet.
Das Salzkammergut mit seiner faszinierenden, von Tradition und Brauchtum geprägten Geschichte wird ein immer beliebteres Ziel für naturliebende Touristen. Und doch weist diese Gegend eine gewisse Andersartigkeit auf, die außerhalb der Region nicht selten als Sturheit oder sogar Arroganz abgetan wird. Doch woher kommt diese Eigenheit eigentlich? „Das liegt ganz eindeutig in der Geschichte begründet“, so Michael Kurz, seines Zeichens Geschichtelehrer am BG/ BRG Stainach. „Die Isolation war für die Charakterbildung entscheidend, da möglichst viele Einheimische für die Arbeit in der Saline rekrutiert wurden, um die Zuwanderung bewusst zu verhindern.“
Barbara Kern, Mitarbeiterin im Handwerkshaus Bad Goisern, betont, dass bis vor rund 200 Jahren das Kammergut zwischen Ebensee und dem Dachstein vom Rest der Habsburgermonarchie abgeschottet war. Nur ein gültiger Pass legitimierte zur Einoder Ausreise, und dieser wurde vom Salzamtmann nicht ohne Weiteres ausgestellt. Kurz ist der Ansicht, dass durch diese geografische Abgeschiedenheit viele Entwicklungen nicht stattfanden. Dies sei auch der Hauptgrund für die Bewahrung der altertümlichen Dialekte und Brauchtümer. „Doch auch die übergeordnete Salzwirtschaft, die über Jahrhunderte hinweg eine zentrale Einnahmequelle des Hauses Habsburg war, spielte eine entscheidende Rolle bei der Charakterbildung.“
Des Weiteren war die Region mit einem Staatsbetrieb vergleichbar. Daher erhielten die Bewohner Privilegien, um die hoch qualifizierten Arbeitskräfte bei der Stange zu halten. So wurde die Salzproduktion sichergestellt. Diese Privilegien haben auch ihren Stolz und ihren Widerstandsgeist gegenüber der Obrigkeit geprägt. Barbara Kern aus Bad Goisern