Vierbeiner im Wasser und im Wind
In Hamburg läuft das größte Stadtentwicklungsprojekt Europas. Das Grazer Büro Szyszkowitz-kowalski + Partner mischt mit seinen so komplexen wie poetischen Wasserhäusern mit.
Seit einem Jahr hat Hamburg ja ein neues Flaggschiff: die Elbphilharmonie. Ein aufsehenerregendes Konzerthaus – nicht nur, weil die Bauzeit um sieben Jahre überschritten wurde und die Kosten von 77 Millionen auf 865 Millionen Euro explodierten.
Die „Elphi“ist ein funkelnder Solitär, aber nur eines der vielen architektonischen Juwele, die sich die reiche Hansestadt in der näheren Zukunft noch leisten will. Denn in der sogenannten Hafencity rund um die berühmte Speicherstadt, die den weltgrößten historischen Lagerkomplex bildet, läuft seit 2001 das umfangreichste innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas (siehe Kasten rechts). Südosten der Hafencity. Es gab drei Gewinner: das Büro des Pritzker-preisträgers Shigeru Ban aus Tokio, das renommierte Kollektiv Studio Gang aus Chicago sowie der Entwurf von Szyszkowitz-kowalski, dessen „poetische Gebäudestruktur“nicht nur die Jury lobte.
Besuch im Büro von Karla Kowalski in der Grazer Elisabethstraße. Nachdem sie und Michael Szyszkowitz bei Behnisch & Partner an den Olympiabauten für München 1972 mitgeplant hatten, wuchsen die beiden zu einer unverwechselbaren Marke. Sie waren „die Unzertrennlichen“. Bis ihr Mann vor knapp zwei Jahren überraschend und allzu früh verstarb. Seit damals entwickelt die 1941 in Oberschlesien geborene Architektin Ideen und Projekte mit dem Team alleine weiter.
Kowalski – übrigens auch Zeichnerin, Keramikerin und Mitglied der Akademie der Künste Berlin – zeigt Skizzen, Modelle und Renderings der zwei imposanten Wohntürme, mit denen das Büro letztlich beauftragt wurde: „Es sollen be- Karla Kowalski mit ihrem 2016 verstorbenen Mann Michael Szyszkowitz
In dieses ist auch Szyszkowitzkowalski + Partner mit eingebunden. Das Grazer Büro wurde 2011 zu einem städtebaulichen Wettbewerb geladen und erreichte den 2. Platz. Beim nachfolgenden architektonischen Bewerb 2012 ging es um die Realisierung von drei Wasserhäuser-paaren im Baakenhafen im