Kleine Zeitung Steiermark

Orf-zukunft erst nach Ostern klar

- Christian Ude

Ein „Gebühren-theater“nennt Stiftungsr­at Neuschitze­r die losgetrete­ne Debatte.

Für uns steht ein Ende der Zwangsgebü­hren im Zuge der Neugestalt­ung des Orfgesetze­s an vorderster Stelle, will es auch Herrn Wolf nicht gefallen“, legte Johann Gudenus, Klubobmann der FPÖ, gestern noch einmal hinsichtli­ch der Rundfunkge­bühren als „Relikt aus grauer Vorzeit“nach. Von Norbert Steger, der für die FPÖ im Orf-stiftungsr­at sitzt, ist wiederum zu hören, dass die Forderung auf „mindestens eine Halbierung der derzeitige­n Gebühren“lauten werde. Details will der Parteivors­tand der FPÖ, die sich in den Orf-nachrichte­n ignoriert fühlt, kommenden Montag festlegen.

Das alles ist freilich nur ein Sturm im Wasserglas – oder, wie es Stiftungsr­at Siggi Neuschitze­r ausdrückt, der seit acht Jahren im obersten Aufsichtsg­remium des ORF sitzt und dort Kärnten vertritt: „Ich verstehe nicht, warum jetzt dieser Flächenbra­nd gelegt wird. Die Regierung wird die Finanzieru­ng evaluieren müssen – aber für einen guten ORF braucht es eine, in welcher Form auch immer!“

Das jetzige „Gebührenth­eater“, so Neuschitze­r, wurde durch eine „grobe Fehlleistu­ng der Orf-informatio­n“ ausgelöst. Er nimmt damit u. a. Bezug auf die schiefe Nachrichte­nlage rund um den ehemaligen Kärntner Landeshaup­tmann Gerhard Dörfler in der „Zeit im Bild“bzw. ZIB 2. Für ihn sei es zudem unumgängli­ch, dass den Social-media-aktivitäte­n von Orf-mitarbeite­rn, die sich wie „die Götter der Informatio­n“vorkommen, ein Riegel vorgeschob­en werde.

Auch Spö-medienspre­cher Thomas Drozda hält die angezettel­te Gebührende­batte „für maßlos überzogen“. Bis zur Medien-enquete (voraussich­tlich Mitte April, sicher nicht früher), auf die Medienmini­ster Gernot Blümel (ÖVP), der die Vorstöße unkommenti­ert lässt, standhaft verweist, bleibt ohnehin alles Spekulatio­n. Dort erst werden die Pfeiler einer großen Medien- und Orf-reform festgelegt.

Was an der Aufregung um eine Schließung von FM 4 dran ist, zeigt ein Interview mit Orf-generaldir­ektor Alexander Wrabetz im heute erscheinen­den Fachblatt „Horizont“: Den zweisprach­igen Radiosende­r werde der ORF „weiterentw­ickeln, aber sicher nicht aufgeben“, dementiert­e er die Einstellun­gsgerüchte. Stiftungsr­at für die FPÖ: Norbert Steger

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Kärntner Stiftungsr­at Neuschitze­r mit Orf-generaldir­ektor Wrabetz
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