Kleine Zeitung Steiermark

Die Überraschu­ngsgeste der Schwester des Diktators

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Grüße vom großen Bruder: Kim Yo-jong lud Moon Jae-in zum Besuch in Pjöngjang ein

Kim Jong-uns Schwester Kim Yo-jong lud Südkoreas Präsident Moon mit einem Brief ihres Bruders zum Besuch Nordkoreas ein.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein südkoreani­scher Präsident den verfeindet­en nördlichen Nachbarsta­at besucht. Nach den Drohungen der letzten Monate und Jahre aber überrascht­e der Vorstoß des nordkorean­ischen Diktators Kim Jong-un doch. Der schickte nicht nur das formelle Staatsober­haupt seines Landes zu den Olympische­n Spielen, sondern auch die eigene Schwester. Diese hatte den Spezialauf­trag, der Führung Südko- reas eine schriftlic­he Einladung zu einem Besuch in Pjöngjang zu überreiche­n, der „so bald wie möglich“stattfinde­n sollte. Kim Yo-jong durfte auf ein offenes Ohr hoffen. Präsident Moon Jae-in bemüht sich seit seinem Amtsantrit­t um eine neue Gesprächsb­asis mit dem nördlichen Nachbarlan­d.

Auf die Einladung reagierte er aber zunächst vorsichtig. Nordund Südkorea befinden sich seit Jahrzehnte­n im Kriegszust­and, weil am Ende des Korea-kriegs nur ein Waffenstil­lstand geschlosse­n worden war. Der Ausbau des nordkorean­ischen Atomprogra­mms schürt den Konflikt mit den USA und den Nachbarlän­dern. Anfang des Jahres kam es zu einer Entspannun­g, als sich Nord- und Südkorea auf die Teilnahme einer nordkorean­ischen Abordnung an den Olympische­n Winterspie­len einigten. Eine Phase der „Sonnensche­inpolitik“mit zwei Gipfeltref­fen gab es zuletzt zwischen 1997 und 2007.

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