Geplanter Ausbau bleibt nicht ohne Gegenwind
SGünter Pilch
Die Ausbaupläne des Landes für die Windkraft stoßen nicht auf ungeteilte Zustimmung. Wie viele Windräder verträgt die Steiermark?
o viel zumindest ist offensichtlich: Will die Steiermark ihre selbst gesetzten Klimaziele bis 2030 erreichen, führt an einem Ausbau erneuerbarer Energien kein Weg vorbei. An diesem Weg selbst allerdings scheiden sich die Geister. Wie berichtet, plant das Land, der steirischen Windkraft in den kommenden zwölf Jahren einen kräftigen Schub zu versetzen. Die jährliche Erzeugungsmenge durch die Turbinen soll fast versechsfacht werden (Vergleichsjahr 2015).
Derzeit drehen sich im Land exakt 100 Windräder mit einer Gesamtleistung von knapp 230 Megawatt. Weitere 100 Megawatt Leistung sind laut Branchenverband IG Windkraft auf den bereits ausgewiesenen Flächen in Planung. Um aber die steirischen Ziele bis 2030 zu erreichen, genügt das nicht annähernd. „Nötig sind dafür weitere 650 Megawatt auf neuen Flächen beziehungsweise die Erneuerung von alten Windparks mit leistungsstärkeren Anlagen“, sagt Ig-windkraft-geschäftsführer Stefan Moidl. Potenzial habe die Steiermark dafür jedenfalls genug.
Für Umweltanwältin Ute Pöllinger ist das so nicht gesagt: „Mir erschließt sich nicht ganz, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Selbst in den speziell für Windkraft ausgewiesenen Zonen haben die bisherigen Genehmigungsverfahren gezeigt, dass die Projekte oft nur mit Schwierigkeiten durchzubringen sind.“Birk- und Auerhuhn sowie Zugvögel haben bereits mehrere Windpark-vorhaben vereitelt, zudem schreibe das neue Naturschutzgesetz für Projekte in Landschaftsschutzgebieten Ausgleichsmaßnahmen vor, sagt Pöllinger. „Da ist noch unklar, wie das in der Praxis zu handhaben sein wird.“
An der Frage, wo die künftigen Windparks entstehen könnten, feilt derzeit im Auftrag des Landes eine Arbeitsgruppe. Im Frühjahr soll sie das neue Sachprogramm Windenergie fertiggestellt haben, das großzügigere Vorrang- und Eignungszonen für Windräder ausweist.
Doch die Vorbehalte gegen die Windkraft beschränken sich nicht auf Aspekte des Naturschutzes oder der Ästhetik. Der Bau von Windrädern sei ein teurer Irrweg, der für die Energiewende nichts bringe, heißt es seitens mancher steirischer Forstbesitzer. Weht der Wind