13-Jähriger raste mit 160 km/h durch die Stadt
Bursche lieferte sich Freitagnacht mit dem Wagen seines Vaters eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei in Mürzzuschlag.
Es waren Szenen, wie man sie sonst nur aus Actionfilmen kennt. Die Polizei jagt einem Raser mit bis zu 160 km/h durchs Stadtgebiet hinterher. Fußgänger in einer Wohnstraße (!) springen auf die Seite, um sich rechtzeitig vor dem daherrasenden Fahrzeug in Sicherheit zu bringen.
Doch diese Szenen spielten sich in der Nacht auf Samstag nicht in einem Filmstudio ab, sondern zwischen Spital am Semmering und der Stadt Mürzzuschlag. Und am Steuer saß kein Stuntman, sondern ein 13-jähriger Bursche.
Der Jugendliche aus dem Beder zirk Bruck-mürzzuschlag (er ist in Österreich geboren, aber kosovarischer Staatsbürger) schnappte sich Freitagnacht den Fahrzeugschlüssel aus der Arbeitshose seines Vaters. Dann stieg er in den Seat Toledo und fuhr mit zwei Beifahrern (14 und 15 Jahre alt) los. Im Bereich eines Supermarkts wurde eine Polizeistreife gegen 0.30 Uhr auf die Jugendlichen aufmerksam.
In diesem Moment stieg der Bursche aufs Gas und versuchte, der Polizei „mit weit überhöhter Geschwindigkeit über die Semmering-begleitstraße L 118 und die Lahnsattel-straße B 23 davonzufahren“, so die Landespolizeidirektion.
Dabei raste er mit rund 160 km/h durch das Ortsgebiet Mürzzuschlag und durchquerte mit rund 100 km/h eine Wohnstraße, wo auch Fußgänger gefährdet wurden. Hier kam es zwischendurch laut Polizei sogar zu sehr brenzligen Situationen, bei denen Fußgänger vor dem daherrasenden Pkw zur Seite springen mussten. Verletzt wurde niemand.
Nach einigen Kilometern schrammte der Wagen bei einem Kreisverkehr über einen Randstein, wobei die Ölwanne des Pkw aufgerissen wurde. Der 13-Jährige fuhr dennoch weiter. Bis das Auto streikte. Die Polizisten konnten den Flüchtenden kurz darauf stoppen.
13-Jährige wird nun – ungeachtet seiner Strafunmündigkeit bis zum 14. Geburtstag – von der Polizei angezeigt. Es geht um fahrlässige Gemeingefährdung und um unbefugte Inbetriebnahme eines Fahrzeuges. „In derartigen Fällen kann zwar keine Strafe ausgesprochen werden, doch wird der Vorfall jedenfalls in Evidenz gehalten, was sich erschwerend auswirkt, sollte der Bursche ab seinem 14. Lebensjahr noch einmal straffällig werden“, erklärt Markus Lamb von der Landespolizeidirektion.
Auch die Feuerwehr der Stadt Mürzzuschlag war in der Nacht im Einsatz, um die Ölspuren zu binden.