Olympia: Die ersten Anläufe scheiterten
1994 hatten die Steirer sportliche Träume. Doch aus Olympia wurde nichts. Das Polit-hickhack liest sich heute wie ein Krimi.
Grüne Winterspiele“– dieses Schlagwort prägte der einstige Vp-sportlandesrat Gerhard Hirschmann im Jahr 1994, als er die Steiermark erstmals ins Rennen um die Olympischen Winterspiele brachte. Allein, der steirische Panther entfachte für die Spiele 2002 nur ein olympisches Strohfeuer und schaffte es nicht in die Kandidatenliste des IOC (Internationales Olympisches Komitee). Vor allem wohl deshalb, weil beim Rennen um die Ringe die politischen Lager heftig aufeinanderprallten.
Zu Beginn: Euphorie. Hirschmann trug ein 546 Seiten starkes Bewerbungspaket zusammen, das drei Kilo wog. Er appellierte an den Nationalstolz und setzte mit Sätzen wie „Wir Steirer müssen aufzeigen und laut schreien“mediale Rufzeichen. Die Kleine Zeitung titelte im Jänner 1994 mit „Auf Wiedersehen im Jahr 2002 in Graz“und präsentierte bereits Detailpläne für den Ablauf der Spiele. Schladming und Haus galten als fix, die Ramsau war als Austragungsort für die Nordische WM 1999 ohnehin längst im Wettkampfmodus. Das Skispringen war für Murau geplant, Mariazell für Freestyle und Snowboarder „gebucht“, in Radegund sollten Rodler, Bobund Skeleton-fahrer ins Rennen gehen, in Weiz Eisschützen, in Zeltweg Eishockey-cracks. In Graz wurde von einer Eishalle für 12.000 Zuschauer geträumt. Insgesamt ging man von einem Aufwand von zehn Milliarden Schilling aus.
Doch bald wurde die Euphoriebremse gedrückt. Auch wenn der Grazer Sp-bürgermeister Alfred Stingl stets Optimismus verbreitete, beklagte er bereits im Sommer 1994 die fehlende Unterstützungserklärung des Bundes (die später folgen sollte). Doch auch die Landes-spö gab ihm keinen Rückenwind. Siegfried Schrittwieser (SPÖ) fand die klarsten Worte: „Hier die Großmannsucht ehrgeiziger Eröffnungspolitiker, die Milliarden für 14 Tage Prestigespiele zum Fenster hinauswer-