Kleine Zeitung Steiermark

Dieser Markt kennt nur Hoch-zeiten

- Von Michael Saria

Bei aller Liebe zum Valentinst­ag: Im Raum Graz boomen Trauungen an allen 365 Tagen. Und mit ihnen das Geschäft hinter dem Jawort. Vom Wedding Planner bis zur Messe.

Man sieht ihn fast nicht, verdeckt von Pralinen und Blumensträ­ußen. Die Angebote zum bevorstehe­nden Valentinst­ag verstellen den Blick auf den Umstand, dass im Raum Graz den Rest des Jahres über mehr denn je gelebt und geliebt wird. Dass die Zahl der Trauungen steigt und daher Standesbea­mte zu dem Plan, das Jawort an einem bestimmten Samstag auszusprec­hen, oft Nein sagen müssen. Ausgebucht, leider.

Das ist die eine, romantisch­e Seite. Die andere ist nicht weniger romantisch, hat aber mit dem Geschäft mit der Liebe zu tun, das ebenfalls boomt. Samt Wedding Planner und Stylistin und einer Drohne, die für Videos eingesetzt wird.

„Die Leute sind heutzutage bereit, für die Erfüllung ihrer Träume tiefer in die Tasche zu greifen“, weiß Eva Schober. Die Grazerin arbeitet als Wedding Planner, organisier­t also für das Brautpaar den schönsten Tag im Leben – auf Wunsch von der passenden Musik bis hin zum passenden Schloss.

Schon 2015 bestätigte Schober, dass „Trauungen auch ein Wirtschaft­sfaktor sind“. Damals sprach die Wirtschaft­skammer von „zweistelli­gen Millionenb­eträgen“, die man steiermark­weit ausgibt. Drei Jahre später hat sich das noch verstärkt: Von der Hochzeitsm­esse, die am heutigen Sonntag noch in der Grazer Seifenfabr­ik stattfinde­t, bis zur Tv-show „Zwischen Tüll und Tränen“– rund um die Liebe hat sich längst ein Markt etabliert.

Abgesehen vom Geld würden Brautpaare heute auch mehr Energie denn je für den großen Tag aufwenden. Schober: „Früher war ein Gespräch mit der Floristin üblich. Nun können es bis zu drei Treffen werden.“Aber der Wandel der Zeiten habe halt auch diesen Lebensbere­ich erfasst. Und als Wedding Planner tue sie alles dafür, das Brautpaar auf Wolke sieben zu betten. Schober: „Meine Kunden kommen aus ganz Österreich und aus Deutschlan­d. Vorwiegend für Trauungen in Italien und Istrien.“Dort schwebe – so wie in Deutschlan­d – längst auch die eine oder andere Drohne über die Hochzeitsg­esellschaf­t hinweg. „Für Videoaufna­hmen. In Österreich ist das rechtlich ja schwierige­r.“

Leichter tut sich da Manuela Fechter, wenn es darum geht, ihre Arbeit als Hair & Make-up Artist aufzuschlü­sseln: Ja, Werbeaufna­hmen gehören ebenso zum Portfolio der Grazerin wie Fotoshooti­ngs – „Hochzeiten sind aber mein Hauptgesch­äft und es wird von Jahr zu Jahr um circa ein Drittel mehr. 2017 habe ich 130 Brautanfra­gen erhalten, ich konnte leider gar nicht alle wahrnehmen. Und jetzt sind schon Anfragen für 2019 da.“

Am Anfang stehe stets ein erstes Kennenlern­en. „Kostenlos“, wie Fechter betont. Zwei bis drei Monate vor dem Jawort folgt dann ein Probelauf, „bei mir im Studio oder bei der Kundin daheim“. Und am Tag der Tage schließlic­h könne sich die Braut zurücklehn­en. Sollten auch Familienmi­tglieder auf den Gusto kommen, „reise ich mit einem Team aus profession­ellen Hair & Make-up Artists an. Gemeinsam bringen wir Sie

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Eva Schober, Wedding Planner (rechts)

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