Kleine Zeitung Steiermark

Nicht jeder Bäcker

- Von Michael Saria

Gebäck am Abend günstiger verkaufen: warum nun auch Sorger dieses Modell satthat. Und welche Grazer Bäckereien weiter abverkaufe­n.

Topfengola­tsche, gefüllter Kornspitz, ein Laib Brot: Dies und mehr können die Mitarbeite­r der Grazer Bäckerei Sorger weiterhin bis spät am Abend bieten – bloß eines haben sie in keiner Filiale mehr parat: einen Abverkauf nach Einbruch der Dunkelheit. Sorger hat damit Schluss gemacht. Gegenüber der Kleinen Zeitung dies Ulrike Sorger-domenigg mit Rohstoffpr­eisen, „die laufend steigen“. Darüber hinaus produziere man „absolute Qualitätsp­rodukte bis am Abend. Also kann ich doch nicht ein solches Produkt, das ich eben erst frisch hergestell­t habe, wenige Augenblick­e später schon abverkaufe­n.“

Genau dies ist der springende Punkt – und Anlass für Diskussion­en sowohl bei Grazer Bäckern als auch unter der Kundschaft: Was darf Qualität kosten? Wer will und kann sich diese leisten? Rechnet sich langfristi­g ein Abverkauf von Qualitätsp­rodukten? Und wie geht unsere Wegwerfges­ellschaft mit Lebensmitt­eln um? Sorger jedenfalls reiht sich in die Schlange jener Kollegen ein, die ihre Produkte zu keiner Tageszeit „unter Wert“hergeben möchten. Falls aber doch Semmeln, Kipferln und Co. übrig bleiben? „Wir spenden seit Jahren an karitative Einrichtun­gen, zum Beispiel an die Caritas“, so Ulrike Sorger-domenigg. Außerdem werde man einen Teil auch weiterhin täglich bei der kleinen Filiale am Franziskan­erplatz abverkaufe­n.

Martin Auer hat schon vor Jahren das Steuer in diese Richtung herumgeris­sen: Als er die gleichnami­ge Bäckerei übernahm, zog er sich und seine Ware aus den Supermärkt­en zurück. Und stoppte den Abvererklä­rt

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria