Bene-eigentümer zimmern neuen Riesen
Martin Bartenstein und Erhard Grossnigg kaufen auch den Büromöbelhersteller Hali.
Kommt alles so wie vereinbart, dann ist der österreichische Markt für Büromöbel bald in den Händen von Exwirtschaftsminister Martin Bartenstein und Investor Erhard Grossnigg. Die BGO Holding, je zur Hälfte im Eigentum von Bartenstein und Grossnigg, kaufte den Büromöbelhersteller Hali aus Eferding. Zur BGO gehören seit 2015 die niederösterreichische Büromöbelmarke Bene und das burgenländische Unternehmen Neudörfler Office Systems. Mit dem Kauf von Hali sicherte sich die BGO außerdem die Option auf eine Übernahme der Nummer vier auf dem Markt, Svoboda – derzeit insolvent. Unter der Voraussetzung, dass die Wettbewerbsbehörde dem Kauf zustimmt, käme der neue Riese auf einen Marktanteil von knapp 50 Prozent in Österreich.
„Wir hoffen es, für uns und für die anderen Marken wäre es auf dem europäischen Markt von Vorteil“, sagt Hali-spre- cher Wolfgang Detzer. Ziel des Zusammenschlusses sei es, betonen Grossnigg und Bartenstein, eine „Büromöbelgruppe europäischen Formats“entstehen zu lassen. Einige Zeit standen die vier größten heimischen Marken auf einem umkämpften Markt in Konkurrenz zueinander: Bene (2015 vor dem Konkurs gerettet) und Neudörfler aufseiten der BGO gegen Hali und Svoboda aufseiten der fawgruppe von Siegmund Gruber. Beim Umsatz ist Bene (rund 150 Millionen) die Nummer eins, Hali und Neudörfler kommen auf je 45 Millionen Euro. Mit zusammen deutlich mehr als 200 Millionen Jahresumsatz wäre das eine vernünftige Größe für Europa, heißt es.
Wettbewerbsrechtlich hält Marktforscher Andreas Kreutzer die Übernahme allerdings wegen der drohenden Konzentration für schwierig. Bene beschäftigt rund 750 Mitarbeiter, Neudörfler 270 und Hali 230. Nach der Pleite von Svoboda bangen dort 105 Mitarbeiter.
Hannes Gaischfaustmann Grossnigg und Bartenstein zeigen sich hungrig Bene ist Österreichs größte Büromöbelmarke