DEUTSCHLANDSBERG Fulminanter Start mit tiefem Gestaltungswillen
Letzte Woche sagte sie alle fünf Konzerte in Berlin ab, gestern die ersten zwei von fünf Auftritten in Wien. Popschlagerkönigin Helene Fischer ist von einem Infekt so schwer getroffen, dass sie ihre kräftezehrende Live-show derzeit nicht zeigen kann. Ein schwerer Schlag für ihre Fans – und die sind zahlreich. Wohl kaum ein Popstar würde Vergleichbares schaffen und die Wiener Stadthalle gleich fünf Mal füllen. Fünf Faktoren spielen dabei die wohl entscheidende Rolle. Grenzenlos atemlos. Zu Karrierebeginn hätte Helene Fischer lieber englischsprachige Popsongs gesungen. Doch den ersten Vertrag bekam sie nur als Schlagerinterpretin. Sie unterschrieb – und generierte mit Liedern in deutscher Sprache die treuesten Fans der Musikbranche. Schritt für Schritt, Album für Album kreierte sie ihr eigenes Popschlagergenre. Shows à la Las Vegas. Seit der Tour 2015, wo sie wie ein weiblicher Peter Pan durch die Stadien flog, setzt Fischer im deutschsprachigen Raum neue Show-maßstäbe. Sie bietet ein Entertainmentspektakel, das den üblichen Rahmen sprengt. Diesmal hat sie mit dem kanadischen Cirque du Soleil gearbeitet, der für berauschende Tableaus und verblüffende Akrobatik weltberühmt ist. Durch den Aufwand zählt der Tour-tross mehr als 150 Personen – und schon seit Montag steht in der Stadthalle eine 26 Meter breite Bühne bereit.
Fischer hatte nicht nur einfach Glück, hinter dieser Karriere steckt viel Schweiß. Als Vierjährige kam sie aus Sibirien nach Deutschland, das Märchen einer Schlagerkönigin will es, dass die Mama heimlich ein Demoband mit Helenes Gesang an einen Produzenten geschickt hat. Doch Fischer verließ sich nicht bloß auf ihr Talent: Sie ab-