Kleine Zeitung Steiermark

Gut eine Milliarde für die Autobahnen

- Von Claudia Haase

Die Tunnel im Süden sind heuer ein Investitio­nsschwerpu­nkt der staatliche­n Asfinag. Wirtschaft­lich attestiert Verkehrsmi­nister Hofer der Gesellscha­ft gute Arbeit.

Der Lichtblick zeichnet sich schon klar ab: Nach Milliarden­investitio­nen in den vergangene­n Jahren werden 2019 die meisten größeren Tunnel in Österreich zwei Röhren haben. Ein Schwerpunk­t dieses Sicherheit­sprogramms der Asfinag ist der Süden.

In Summe wird die staatliche Autobahnen- und Schnellstr­aßenfinanz­ierungs AG heuer 1,1 Milliarden Euro in Österreich­s Autobahnen- und Schnellstr­aßennetz investiere­n. Davon fließen 500 Millionen Euro in den Neubau von Strecken und eben auch neue Tunnelröhr­en (siehe Grafik). 500 Millionen gehen in Sanierunge­n. Mit 100 Millionen Euro werden das Datenleitu­ngsnetz und die Mauttechni­k aufgerüste­t.

„30 Tunnelanla­gen werden ausgebaut und auf den neuesten Stand gebracht“, kündigte Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ) in einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz mit den Asfinag-vorständen Klaus Schierhack­l und Karin Zipperer in Wien an. Es war Hofers erster größerer öffentlich­er Auftritt nach dem viel kritisiert­en Austausch des fast kompletten Aufsichtsr­ates der ÖBB. Nicht nur im Kontrollgr­emium der Asfinag plant Hofer Ähnliches, auch für die Austrocont­rol werde er „sich ansehen“, ob es Persönlich­keiten gebe, die „dazupassen“und den Wachstumsk­urs unterstütz­en.

Dem Vorstand der Asfinag streute Hofer jedenfalls mehrfach Rosen. Das Unternehme­n Klaus Schierhack­l, Norbert Hofer und Karin Zipperer

laufe gut und wirtschaft­e hervorrage­nd. Die heurigen Investitio­nen sicherten 10.000 Arbeitsplä­tze. Schierhack­l konnte der Bilanz noch nicht mit konkreten Zahlen vorgreifen, sprach aber von weiterem Schuldenab­bau, guten Mauteinnah­men und einer Dividende für die Republik.

Zur ersten Teststreck­e für Tempo 140 ließ sich Hofer nur wenig in die Karten blicken. Es werde ein Abschnitt auf der Westautoba­hn sein, bis zum Start würden noch einige Monate vergehen. Ein Problem für die Sicherheit sieht Hofer durch Tempo 140 nicht.

2017 waren 56 Menschen auf Österreich­s Autobahnen und Schnellstr­aßen gestorben, immerhin zehn mehr als 2016. Nicht angepasste­s Tempo sei „nur“die zweithäufi­gste Unfallursa­che, so Hofer. In den meisten Fällen sei Ablenkung vor allem durch Handys schuld an schweren Unfällen.

Mehr Sicherheit ist Hauptziel

der Tunnelausb­auten, auf die heuer 300 Millionen Euro entfallen. Die Tunnelkett­e Klaus auf der Pyhrn-autobahn A 9 wird nach fünf Jahren Bauzeit heuer durchgehen­d zweispurig befahrbar sein. Der Gleinalmtu­nnel folgt nächstes Jahr. In Kärnten ist die zweite Röhre des Karawanken­tunnels das größte Projekt. Der eigentlich­e Bau beginnt im Sommer. Fertig wird diese Verbindung 2023.

Das vom Grazer Joanneumre­search-experten Franz Graf entwickelt­e Tunnelsich­erheitssys­tem „Akut“wird derzeit in acht Tunnels eingebaut. „Akut“registrier­t mit Mikrofonen ungewöhnli­che Geräusche im Tunnel wie Bremsenqui­etschen. So können Unfälle deutlich schneller als mit Kameras registrier­t werden. 17 Tunnel haben das System bereits. Geplant ist es insgesamt in 56 Tunneln. Ein Großprojek­t ist auch die neue Fürstenfel­der Schnellstr­aße S 7. Die völlig neue Strecke wird in Summe 488 Millionen Euro kosten.

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