„Dem ORF glaubt man Uhrzeit nicht“
Der FPÖ-CHEF fährt beim politischen Aschermittwoch schwere Geschütze gegen den ORF auf. Den größten Applaus erntet er, als er die Abschaffung der Gis-gebühren fordert.
von Kurz und Benger und deftige Strache-attacken
Zeit für Neues lautet die Devise auch beim politischen Aschermittwoch in der voll besetzten Jahnturnhalle in Ried. Rund 2000 Fpö-getreue, vorwiegend Männer aus dem Innviertel, haben sich im zu eng bestuhlten Saal eingefunden. Um 15 Euro gibt es einen eher kargen Heringsschmaus, ein Krügel Bier und später dann Deftiges von Heinz-christian Strache.
Die Jahnhalle ist komplett rauchfrei, obwohl ja die FPÖ gegen das Rauchverbot ist. Stimmung will in der Halle nur langsam aufkommen. Wenig überraschend geht Heinz-christian Strache gleich zu Beginn seiner Rede auf den schwierigen Spagat ein, den er als Vizekanzler in einer bierseligen Atmosphäre zu vollführen hat.
„Manche haben mir abgeraten, dass ich nach Ried fahre. Regierungsverantwortung ist kein Zuckerschlecken. Ich blieb der bodenständige Mensch, der ich immer war und der sich nicht verbiegt.“
Minutenlang listet der FPÖCHEF die von den Freiheitlichen in der Regierung vermeintlich oder tatsächlich umgesetzten Vorhaben auf: Deutsch vor Schuleintritt, den Familienbonus, die Aufstockung der Polizisten, Verschärfungen beim Asyl. Die Begeisterung über die Leistungsbilanz hält sich bei den blauen Getreuen in Grenzen. Sebastian Kurz, der Koalitionspartner, wird geschont.
Dafür bekommen SPÖ-CHEF Christian Kern und die Grünen ihr Fett ab. Richtig in Fahrt kommt Strache erst, als er auf den ORF zu sprechen kommt. Für seine Forderung nach einer „Abschaffung der Zwangsgebühren“erntet er fast stehende Ovationen. Der ORF habe jegliche Glaubwürdigkeit verloren: „Man glaubt ihm nicht einmal mehr die Uhrzeit.“Gebühren seien ein Anachronismus. Dass man Gebühren zu entrichten habe, verstehe nie-