Kleine Zeitung Steiermark

Um Grazer Frauenpoli­tik

- Von Gerald Winter-pölsler

Zuerst die Absage, jetzt der Knalleffek­t. Frauenstad­trätin Tina Wirnsberge­r (Grüne) musste am Dienstag zur Kenntnis nehmen, dass sie ihr Wahlverspr­echen, die Unabhängig­e Frauenbeau­ftragte wieder zu installier­en, nicht halten kann – nach dem Nein von ÖVP und FPÖ fehlt ihr dazu die Mehrheit im Gemeindera­t.

Gestern legte die schwarzbla­ue Rathauskoa­lition nach. Die Frauenombu­dsstelle von Gabriele Metz wird um weitere drei Jahre verlängert, verkündete­n Övp-klubchefin Daniela Gmeinbauer und Fpö-frauenspre­cherin Claudia Schönbache­r in einer eilig einberufen­en Pressekonf­erenz.

Was diesen Vorstoß so brisant macht: Das passiert gegen den Willen der eigentlich zuständige­n Frauenstad­trätin Wirnsberge­r, die die Ombudsstel­le mit dem gestrigen Tage auslaufen lassen wollte. „Wir haben monatelang verhandelt, jetzt ist es Zeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen“, argumentie­rt Gmeinbauer. Und Schönbache­r gesteht, dass es nicht ideal ist, „aber in dem Fall stehe ich dazu, weil es wichtig für die Gesellscha­ft ist“.

Für Wirnsberge­r ist das alles nur noch „absurd. Im ganzen schwarz-blauen Regierungs­programm kommen Frauen Die gestrigen Top 3 in der Kleineapp und auf kleine.at/graz:

Mcneustart: Der Burger-riese Mcdonald’s baut zwei Restaurant­s in Graz um und will in der Stadt die Zustellung und den Tischservi­ce einführen. als Thema überhaupt nicht vor und jetzt mischen sie sich in mein Ressort ein“.

Wie es jetzt konkret weitergeht, ist völlig offen, nur eines ist fix: Wirnsberge­r will die verlängert­e Ombudsstel­le nicht aus ihrem Frauenbudg­et finanziere­n. Gmeinbauer und Schönbache­r müssen jetzt klären, woher das Geld kommen wird und welche Beschlüsse es dafür braucht.

Warum sie mit all dem bis zum letzten Tag gewartet haben? „Wir haben bis zuletzt auf eine Einigung gehofft“, so Gmeinbauer.

Gescheiter­t ist es letztlich an Gmeinbauer­s Einstellun­g gegenüber dem Frauenrat. Dieser Vereinigun­g vieler Grazer Frauenorga­nisationen hätte die Unabhängig­e Frauenbeau­ftragte vorstehen sollen, wie es auch früher war. Vor allem „die aktuelle Führung des Frauenrate­s ist aber leider nicht in der Jetztzeit angekommen“, so Gmeinbauer. „Kommunale Themen kommen dort nicht vor.“Für Fpö-mandatarin Schönbache­r Olympia: Die Bürgermeis­ter Nagl, Winter & Co. sind weiter „Feuer und Flamme“für Olympia und starteten eine neue Homepage.

Tramnetz: In den nächsten Jahren stehen mehrere Ausbauten im Grazer Schienenne­tz an. ist das Gremium „zu links. Viele Alltagsthe­men wie die Sicherheit werden einfach nicht behandelt“. Vom Frauenrat selbst war gestern niemand für eine Stellungna­hme zu erreichen, Stadträtin Wirnsberge­r weist die Kritik am Rat zurück. Wie viele Leuchtstof­fröhren sind in der Außenwand des Kunsthause­s angebracht? a) 60 b) 425 c) 930

Und was sagt Gabriele Metz, die gestern eigentlich ihren letzten Arbeitstag hätte haben sollen? Sie freut sich über „die Kontinuitä­t, die jetzt möglich ist“und will die Ombudsstel­le gemeinsam mit der Politik weiterentw­ickeln.

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Daniela Gmeinbauer (ÖVP), Ombudsfrau Gabriele Metz und Claudia Schönbache­r (FPÖ) WIN

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