Kleine Zeitung Steiermark

Nur die Umstellung auf A1 kostet noch

- Von Claudia Haase

Die A1 Telekom Austria Group sieht sich auf der Erfolgsspu­r. 2017 musste der Konzern wegen der Vereinheit­lichung auf die Marke A1 Federn beim Gewinn lassen.

Umbauen kostet. Auch wenn der Umbau für die Kunden „nur“wie eine Art Wechsel von Namensschi­ldern aussieht. In der A1 Telekom Austria Group belastet das Auflassen lokaler Marken zugunsten der konzernwei­ten Umstellung auf A1 den Gewinn mit 123 Millionen Euro. Firmenchef Alejandro Plater sieht den damit verbundene­n deutlichen Ergebnisrü­ckgang auf netto 345,5 Millionen Euro im Vorjahr allerdings mehr als gelassen.

Operativ laufe es sehr gut, sagte der vom Telekom-mehrheitsa­ktionär America Movil nach Österreich entsandte Boss am Mittwochab­end in Wien. Ohne die Sondereffe­kte hätte es nämlich ein Ergebnispl­us von 13,4 Prozent gegeben.

Dabei hatte auch das Aus der Roaming-gebühren die A1 Telekom Austria Group mit 20 Millionen Euro nicht wenig Geld gekostet. Über die Jahre 2016 bis 2018 werde sich der Gebührenen­tfall auf 50 bis 60 Millionen summieren, so Plater.

Internatio­nal gibt es Finanzchef Siegfried Mayrhofer zufolge nur noch ein Sorgenkind: Slowenien, dort müsse A1 heuer auf den Preisdruck reagieren.

Wenn Telekom-boss Plater von hartem Wettbewerb spricht, dann spiegelt sich das auch in Kundenzahl­en wider. Während im Vertragsku­ndengeschä­ft rund 70.000 neue Verträge abgeschlos­sen wurden, haben gleichzeit­ig auch mehr als 100.000 Kunden das Weite gesucht. Speziell im Prepaidber­eich laufen inzwischen andere Unternehme­n der Telekom den Rang ab.

Das ist allerdings nicht ungeplant: Der Konzern, an dem die Republik noch einen Anteil von 28,42 Prozent hält, mischt immer weniger im Billigsegm­ent mit. Stattdesse­n setzt Plater auf eine nicht einfach kopierbare Produktpal­ette. Dazu gehören etwa vermehrt Tv-angebote im Sportberei­ch. „Wir wollen ein Medienunte­rnehmen sein“, so Plater. Das sei eines seiner drei wichtigste­n Ziele in den nächsten fünf Jahren. Aktuell werden solche Spezialpak­ete in Österreich, Kroatien und Bulgarien verkauft. Eine Schaltstel­le dafür ist die Erdefunkst­elle Aflenz, die über ihren Antennenpa­rk Hunderte Fernsehkan­äle von Satelliten empfangen und auch senden kann.

Das meiste Wachstum dürften aber das von der Telekom massiv forcierte Digitalisi­erungsgesc­häft für Businessku­nden und die dahinterli­egenden Cloud-services bringen. Bis 2022 soll sich hier der Umsatz jährlich verdoppeln – nach dem Start im Vorjahr.

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