Technologie zum Überleben im Rucksack
Die neue Generation der Lawinen-airbags bietet Fernauslöser, Elektromotor statt Kartusche, Atemmaske – und weniger Gewicht.
„Beatmungsgerät“für den Fall einer Verschüttung von Advenate, Kompressor (u.) statt Kartusche bei Alpride und Pieps
Was der Helm für die Pistenskifahrer ist, muss der Lawinen-airbag für Freerider und Tourengeher sein“, mahnt einer, der es wissen muss: Felix Neureuther. Der (derzeit verletzte) deutsche Weltcup-slalomstar ist nicht nur selbst begeisterter Tiefschneeund Geländefahrer, sondern vor Kurzem auch bei ABS als Investor eingestiegen, einem Münchener Hersteller von Skirucksäcken, wo schon Neureuthers Großvater einst in der Entwicklung der ersten Produktgeneration engagiert war. Seit damals hat sich technologisch einiges getan.
Die neuesten Innovationen betreffen vor allem die Auslösetechnik. Während beispielsweise ABS und Mammut weiter auf Kartuschen als „Befeuerungsmedium“der Airbags setzen, haben sowohl die steirischen Lawinensicherheitsspezialisten Pieps als auch der Schweizer Anbieter Alpride alternative Technologien am Markt. Bei den Jetforce-modellen von Pieps ist es ein durch einen wiederaufladbaren Lithium-ionenakku mit Energie versorgtes Düsengebläse, das den 200-Liter-ballon füllt. Der Airbag wird nach drei Minuten automatisch langsam entleert, was bei einer Verschüttung zur Bildung eines Hohlraums mit einem unter Umständen lebensrettenden Luftreservoir führt. Alpridechef Marc-antoine Schaer hat nach Vorbild der Automobilindustrie einen Kompressor entwickelt. Gespeist wird dieser durch nur zwei kleine Batterien, deren Energie in „Superzellen“vervielfacht wird, sodass der Kompressor den nötigen Druck erzeugen kann. Verbaut ist diese Technologie in den neuen Rücksäcken von Scott.
der kartuschenlosen Systeme: Sie sind per Usb-kabel wiederaufladbar. Der Rucksackträger kann die Funktionsweise des Airbags damit kostenlos ausprobieren (Kartuschen müssen in der Regel