Kleine Zeitung Steiermark

Klapfers Tränen

- Von Michael Schuen aus Pyeongchan­g

Mit 32 Jahren holte sich der Steirer Lukas Klapfer bei Olympia Bronze in der nordischen Kombinatio­n. Eine späte Belohnung für einen Kämpfer, der schon oft vor dem Ende stand.

Als Lukas Klapfer spätabends – noch ohne Medaille, die gibt es heute – ins Österreich-haus kam, stürmten die drei steirische­n Super-g-damen Conny Hütter, Nicole Schmidhofe­r und Tamara Tippler zum Empfang und bestürmten ihren Landsmann. Der genoss den Empfang sichtlich, wenn auch da schon fast ruhig. „Ich bin“, sagte er, „nicht so der Typ, der die Freude so rauslassen kann.“Dabei hätte der 32-Jährige allen Grund dazu. Denn just er, der schon so oft abgeschrie­ben worden war, der einige Male schon in Rich- tung Karriereen­de geschielt hatte, sorgte für eine doch überrasche­nde Medaille der Kombiniere­r. Eine, mit der vor den Spielen so nicht zu rechnen war – außer für Klapfer selbst. Der habe schon am Tag davor gemeint, „bereit“zu sein. „Und wenn man so große Ankündigun­gen macht, dann muss man auch liefern.“

Klapfer lieferte und legte den Grundstein just auf der Schanze. Der Eisenerzer, der 2012 schon aus dem Kader fliegen sollte, weil er nicht springen konnte, riskierte alles. „Das war die Vorgabe des Trainers: Nicht brav springen, sondern voll rausfedern und hoffen, dass der Wind kommt. Ich hatte Glück und Wind.“Das Ergebnis, ein vierter Platz im Springen, ist auch die Arbeit des derzeit in der Kritik stehenden Heinz Kuttin. „Er war es, der mir 2012 das Springen beigebrach­t hat.“

Nach diesem Ergebnis spekuliert­e man schon mit einer Medaille, doch im Langlauf wurde es kritisch. Vier Mann gingen an der Spitze in die letzte Runde, „da ist man dann schon nervös“, sagte Klapfer. Und als der spätere Olympiasie­ger Eric Frenzel attackiert­e und Akito Watabe mitging, musste Klapfer passen. „Da ist mir das Lactat schon bei Ohren und Nase herausgero­nnen“, gestand er.

Aber er wusste auch: Dem Norweger Magnus Riiber ging es noch schlechter. „Im letzten Stieg habe ich

Christoph Bieler gehört, der mir zurief:

Der Riiber reißt!

Da wusste ich:

Ich habe genug

Kraft, um

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