„Mein Beitrag zum Faschingsdienstag“
Strache dementiert Kampagne gegen den ORF, Kurz versucht zu beruhigen.
Die Rückkehr der Sachlichkeit wünscht sich Bundeskanzler Sebastian Kurz anlässlich der Aufregung um den jüngsten Angriff der FPÖ auf den ORF. Man müsse versuchen, „wieder etwas Emotion herauszunehmen“, erklärte Kurz gestern und verwies die Diskussionen auf die für das Frühjahr geplante „Medienenquete“. Auf diese bezieht sich dieser Tage auch Övpmedienminister Gernot Blümel gebetsmühlenartig. Für ein Statement zur aktuellen Causa war der Minister für uns gestern nicht zu erreichen.
Indes war Fpö-vizekanzler Heinz-christian Strache zunächst um Beruhigung bemüht und dementierte eine Anti-orf-kampagne: Jenes Facebook-posting, in dem er dem ORF und Armin Wolf unterstellt, Lügen und Propaganda zu verbreiten, sei als Satire zu verstehen gewesen: „Wenn Sie so wollen, war das mein Beitrag zum Faschingsdienstag.“Auch sei das Posting nicht persönlich gegen Wolf gerichtet gewesen. Strache wolle nicht den Rücktritt von ORF-CHEF Alexander Wrabetz. Allerdings forderte er ihn auf, Konsequenzen aus der „Tirol heute“-berichterstattung zu ziehen. Bei seiner Aschermittwoch-rede in Ried war Straches Ton aber wieder deutlich rauer. So werde er „alles daran setzen“, die Orfgebühren abzuschaffen.
Weder witzig noch satirisch findet man Straches Sujet am Küniglberg. Orf-moderator Armin Wolf bestätigte ein Gespräch mit Strache und bekräftigte seine Klagsankündigung: „Ich möchte ein Gericht entscheiden lassen, ob diese Art der persönlichen Diffamierung von Journalisten rechtlich zulässig ist.“
Unterstützung bekommt Wolf vom Orf-betriebsrat: Als „schlicht und einfach degoutant“bezeichnete Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser das Verhalten der FPÖ, die „offenbar vorhabe, den ORF sturmreif zu schießen“. Kritik äußerte Moser auch gegenüber Medienminister Blümel, der „das Feld offensichtlich allein der FPÖ überlässt“. Journalistengewerkschafter Eike-clemens Kullmann sieht den Versuch, die Glaubwürdigkeit der freien Medien zu untergraben. Blümel verweist auf Enquete, Strache legt nach