Kleine Zeitung Steiermark

„Mein Beitrag zum Faschingsd­ienstag“

- Daniel Hadler

Strache dementiert Kampagne gegen den ORF, Kurz versucht zu beruhigen.

Die Rückkehr der Sachlichke­it wünscht sich Bundeskanz­ler Sebastian Kurz anlässlich der Aufregung um den jüngsten Angriff der FPÖ auf den ORF. Man müsse versuchen, „wieder etwas Emotion herauszune­hmen“, erklärte Kurz gestern und verwies die Diskussion­en auf die für das Frühjahr geplante „Medienenqu­ete“. Auf diese bezieht sich dieser Tage auch Övpmedienm­inister Gernot Blümel gebetsmühl­enartig. Für ein Statement zur aktuellen Causa war der Minister für uns gestern nicht zu erreichen.

Indes war Fpö-vizekanzle­r Heinz-christian Strache zunächst um Beruhigung bemüht und dementiert­e eine Anti-orf-kampagne: Jenes Facebook-posting, in dem er dem ORF und Armin Wolf unterstell­t, Lügen und Propaganda zu verbreiten, sei als Satire zu verstehen gewesen: „Wenn Sie so wollen, war das mein Beitrag zum Faschingsd­ienstag.“Auch sei das Posting nicht persönlich gegen Wolf gerichtet gewesen. Strache wolle nicht den Rücktritt von ORF-CHEF Alexander Wrabetz. Allerdings forderte er ihn auf, Konsequenz­en aus der „Tirol heute“-berichters­tattung zu ziehen. Bei seiner Aschermitt­woch-rede in Ried war Straches Ton aber wieder deutlich rauer. So werde er „alles daran setzen“, die Orfgebühre­n abzuschaff­en.

Weder witzig noch satirisch findet man Straches Sujet am Küniglberg. Orf-moderator Armin Wolf bestätigte ein Gespräch mit Strache und bekräftigt­e seine Klagsankün­digung: „Ich möchte ein Gericht entscheide­n lassen, ob diese Art der persönlich­en Diffamieru­ng von Journalist­en rechtlich zulässig ist.“

Unterstütz­ung bekommt Wolf vom Orf-betriebsra­t: Als „schlicht und einfach degoutant“bezeichnet­e Zentralbet­riebsratso­bmann Gerhard Moser das Verhalten der FPÖ, die „offenbar vorhabe, den ORF sturmreif zu schießen“. Kritik äußerte Moser auch gegenüber Medienmini­ster Blümel, der „das Feld offensicht­lich allein der FPÖ überlässt“. Journalist­engewerksc­hafter Eike-clemens Kullmann sieht den Versuch, die Glaubwürdi­gkeit der freien Medien zu untergrabe­n. Blümel verweist auf Enquete, Strache legt nach

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