Kleine Zeitung Steiermark

„Lokführer sind mit Arbeit überfracht­et“

-

Nach Zugunglück kritisiert Gewerkscha­ft, dass Lokführer zu viel Zusatzarbe­it hätten.

Wegen Gemeingefä­hrdung mit Todesfolge und fahrlässig­er Körperverl­etzung ermittelt die Staatsanwa­ltschaft Leoben nach dem Zugunglück in Niklasdorf. Wie berichtet, soll nach ersten Erkenntnis­sen der von einem obersteiri­schen Lokführer gesteuerte Regionalzu­g zu früh losgefahre­n sein. Laut ÖBB konnten die Lokführer der beiden kollidiert­en Züge auch gestern nicht befragt werden, weil sie sich noch in medizinisc­her Behandlung befinden.

Roman Hebenstrei­t, Chef der Gewerkscha­ft vida, nimmt den Unfall zum Anlass, auf die Situation von Lokführern hinzuweise­n. „Die Anzahl von Signalüber­fahrungen steigt europaweit an. Grund dafür ist die permanente Überfracht­ung von Lokführern mit Zusatzarbe­i- ten“, sagt Hebenstrei­t. Meldungen via Zugfunk, Anweisunge­n über Diensthand­ys und -tablets sowie Notrufe aus dem Fahrgastra­um und Meldungen der Fahrzeugte­chnik würden gleichzeit­ig auf die Lokführer einprassel­n. Wenn von menschlich­em Versagen die Rede sei, dann müsse das eher Aufsichtsb­ehörden und Prozessver­antwortlic­he betreffen, meint Hebenstrei­t. Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung betont die Gewerkscha­ft, die Kritik bedeute nicht, dass diese „Überfracht­ung“auch in Niklasdorf eine Rolle gespielt habe, hier müssten die Untersuchu­ngen abgewartet werden. Man habe anlässlich des Unfalls aufzeigen wollen, wie schwierig die Situation für Lokführer sei. Die ÖBB wollten zur Kritik gestern nicht Stellung nehmen. Kritik nach dem Crash in Niklasdorf

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria