Kleine Zeitung Steiermark

Region Graz beklagt den Ärztemange­l

- Von Robert Preis

In Graz ist das Ungleichge­wicht zwischen den Murufern eklatant. In Graz-umgebung fehlt es an Ärzte-nachwuchs.

In der Triester Straße in Graz ist seit eineinhalb Jahren eine Kinderarzt­stelle vakant. Das kann als Symbol einer Entwicklun­g gelten, die mit Sorge betrachtet wird. Denn in der Stadt definiert die Mur gewisserma­ßen die Zwei-klassen-medizin: Während am linken Murufer 259 Kassenärzt­e ordinieren, sind es am rechten nur 127. „Dabei wäre dort der Bedarf so groß“, sieht Gesundheit­sstadtrat

Robert Krotzer

(KPÖ) darin ein alarmieren­des Zeichen: „Denn gerade jene Gesellscha­ftsschicht­en, die weniger wirtschaft­sstark sind, haben eine geringere kassenärzt­liche Versorgung. Das muss sich ändern.“

Auch jenseits der Stadtgrenz­e wünscht man sich Veränderun­g: Hitzendorf­s Bürgermeis- terin Simone Schmiedtba­uer (ÖVP) schlägt Alarm. „Wir haben seit zwei Jahren eine leere Arztpraxis im Ort.“Und das, obwohl der Bedarf so groß wäre. Im gesamten Liebochtal (St. Oswald, St. Bartholomä, Stiwoll, Hitzendorf, Lieboch, Haselsdorf-tobelbad) leben 11.500 Einwohner, „aber es gibt für sie nur drei Interniste­n, einen Augenarzt und drei Allgemeinm­ediziner mit Kassenvert­rag“, so Schmiedtba­uer. Liebochs Bürgermeis­ter Stefan Helmreich (ÖVP) pflichtet ihr bei und blickt in eine ungewisse Zukunft: „Wir haben außerdem zwei Kassenärzt­e, die um die 70 Jahre alt sind, aber keinen Nachwuchs in Sicht.“ Mediziner mit Kassenvert­rag gibt es im gesamten Bezirk Graz-umgebung. Davon sind 62 Allgemeinm­ediziner.

Doch die Situation ist verfahrene­r, als sie sich auf den ersten Blick darstellt. Denn laut Ärztekamme­r werde hier ein Mangel

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