Kleine Zeitung Steiermark

Bausparkas­sen mit weniger Neukunden

- Von Claudia Haase

Für kleine monatliche Sparbeträg­e zahlt sich die einst extrem beliebte Sparform nicht mehr aus. Bei Finanzieru­ngen sind die Bausparkas­sen aber weiter sehr gefragt.

Url: weniger Verträge, höhere Einlagen

Wer 30 Euro oder weniger im Monat in einen Bausparer investiere­n will, um einträglic­h Geld auf die Seite zu legen, der ist in Zeiten der Nullzinsen auf dem Holzweg. „Da fressen die Gebühren die Einlagezin­sen auf“, räumt Manfred Url, Sprecher des Arbeitsfor­ums Österreich­ischer Bausparkas­sen, ein. Tatsächlic­h wirkt sich das bereits stark auf die Zahl der Neuabschlü­sse aus.

75.058 neue Bausparer weniger dockten bei Raiffeisen, Wüstenrot, S-bausparkas­se und start:bausparkas­se an. 698.571 Verträge wurden unterschri­eben. Der Bestand aller Bausparkon­ten ist ebenfalls geschrumpf­t: Im Vorjahr gab es 176.000 Bausparkon­ten weniger als 2016, ein Minus von 3,7 Prozent. Mit 4,6 Millionen Konten ist Österreich aber immer noch ein Land der Bausparer. Der Staat zahlte 49 Millionen Euro Bausparprä­mie. Url, Chef der Raiffeisen Bausparkas­se, bricht aber nicht in Jammern aus, denn die „Qualität der Einlagen“, ihre Höhe, steige. Die gesamten Bausparein­lagen von 20,6 Milliarden Euro markieren im Fünfjahres-vergleich sogar einen überdurchs­chnittlich­en Wert.

Für den Profit entscheide­nder ist, wie viel die Bausparkas­sen von diesem Geld als Darlehen vergeben können. Die neuen Finanzieru­ngen erreichten mit 3,1 Milliarden Euro den höchsten Stand der vergangene­n fünf Jahre. Wüstenrot-chefin Susanne Riess lässt mit einem Vorschlag aufhorchen, der Bauherren wie Sparer betreffen könnte: Eine höhere Bausparprä­mie für jene, die tatsächlic­h bauen. Das müsse natürlich budgetneut­ral sein.

Die Kündigung hochverzin­ster Bausparver­träge, die im Fall Wüstenrot für Kritik der Arbeiterka­mmer gesorgt hatte, sei kein Thema mehr, so Riess. Es gebe keine Klagen mehr.

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