Wir gehen in die Luft
Der Traum vom Hybrid aus Fahr- und Flugzeug ist fast so alt wie das Automobil selbst. Aber durchstarten konnte mit der Idee bisher keiner. Im vergangenen Jahr allerdings häuften sich die Projekte verdächtig und mit dem Prototyp Airbus „Pop.up“ist erstmals auch ein großer Flugzeughersteller an Bord gegangen. Ob das Flugauto tatsächlich bald durchstarten kann?
Auf dem Genfer Autosalon wird mit dem PAL-V Liberty jedenfalls ein serienreifes Flugauto im Scheinwerferlicht stehen. Der Ansatz des niederländischen Unternehmens ist angesichts der Abgehobenheit des Vorhabens ziemlich erdverbunden: Nüchtern betrachtet, ist der PAL-V Liberty nicht mehr als ein Tragschrauber mit Scheinwerfern, Blinkern und Straßenzulassung. Der Rotor des an sich vier Meter langen mit elf Metern Spannweite wird bei Bedarf ausgeklappt. Die Eckdaten, die Entwicklungschef Mike Stekelenburg verrät, sind folgende: Ein 100-Ps-benzinmotor sorgt für 160 km/h Höchstgeschwindigkeit zu Lande, einer mit 200 PS für maximal 180 km/h in der Luft, der das Flugauto auf eine Höhe von bis zu 3500 Metern schraubt.
Wer jedoch glaubt, dem Stau mit dem Zweisitzer einfach so senkrecht in die Lüfte entschwinden zu können, der irrt: So dauert es zuerst fünf bis zehn Minuten, die Rotoren auszufahren. Da es sich bei dem Vehikel ja um keinen Hub-, songefährts dern um einen Tragschrauber handelt, benötigt er zudem eine Startbahn, auch wenn 50 km/h und 330 Meter Anlauf genügen. Ohne offizielle Landebahnen geht es auch nicht: 30 Meter braucht es, um die drei Räder sicher auf den Boden zu bringen.
Wenn laut Plan 2019 die allgemeine Zulassung vorliegt, wollen die Niederländer den ersten Kunden die Schlüssel für ihren Liberty übergeben. Noch genügend Zeit also, um den Flugschein zu machen.
Und im Lotto zu gewinnen: Der Stückpreis soll nämlich bei
rund 500.000 Euro liegen.
Mit dem PAL-V Liberty landet das erste serienreife Flugauto auf dem Genfer Autosalon. In die Luft soll es 2019 gehen.
Für den Betrieb auf der Straße klappt der Liberty den Rotor an