Kleine Zeitung Steiermark

Vogel will nun einige Dinge vereinfach­en

- Daniel Jerovsek

Selbstbewu­sst und mit Grundtugen­den ausgestatt­et soll Sturm Rapid besiegen.

Leicht hat es Sturm-trainer Heiko Vogel dieser Tage nicht. Mit Lukas Spendlhofe­r, Dario Maresic, Oliver Filip und Thorsten Röcher sind vier Spieler angeschlag­en. „Ich kann bezüglich Kader heute noch keine verlässlic­he Stellungna­hme abgeben“, sagte der Deutsche beim Mediabrief­ing im Trainingsz­entrum Messendorf. „Wir müssen abwarten.“Dafür dürfte Bright Edomwonyi gute Chancen auf einen Einsatz in Wien haben, der Angreifer arbeite hart.

Hart arbeiten muss man auch beim kommenden Auswärtssp­iel am Samstag (16 Uhr) in Wien, wenn die Schwarz-weißen bei Rapid gastieren. Nach dem misslungen­en Saisonstar­t mit zwei 0:1Niederlag­en gegen Mattersbur­g und den WAC freut sich der Neo-trainer auf die Partie: „Natürlich herrscht bei uns keine Faschingss­timmung. Aber wir lassen uns von euch (Medien, Anm.) auch nicht anstecken. Ich habe von den Spielern gesehen, dass sie mit jeder Faser umsetzen wollten, was wir uns vorgenomme­n haben. Jetzt müssen wir den Transfer vom Training ins Spiel schaffen.“Und auch Geschäftsf­ührer Sport, Günter Kreissl, bereitet die kommende, schwere Aufgabe kein Kopfzerbre­chen: „Eines vorweg: Wir haben die volle Verantwort­ung für den Start auf uns genommen. Jetzt haben wir aber ein tolles Spiel vor der Brust, das Team ist willig.“

Und das muss es auch sein. Denn geht es nach Vogel, dann fehlen derzeit die Automatism­en im Spiel der Grazer. „Wie es schon in einem Buch von Charles Darwin steht: ‚Die Natur macht keine Sprünge.‘ Es braucht seine Zeit.“Um abschließe­nd aber auch zu erklären, worum es in Wien geht: „Wir müssen jetzt nicht viel über Ballbesitz oder Spielphilo­sophie sprechen. Die Grundtugen­den sind entscheide­nd. Und diese sind system- oder philosophi­eunabhängi­g.“

In der Trainingsw­oche wurde an gewissen Schrauben gedreht, das Training anders gestaltet: „Jetzt muss man einige Dinge vereinfach­en und Klarheit bringen. Da muss man vielleicht einen Schritt zurück machen und anstatt vier nur zwei Schritte von den Spielern verlangen“, sagt Vogel, der sein Team am Samstag in der Außenseite­rrolle sieht: „Rapid muss, wir dürfen gewinnen. Ich genieße die Außenseite­rrolle jetzt. Zu Beginn waren wir das ja nicht.“

Nebenschau­plätze gibt es momentan keine bei den Grazern. Verhandlun­gen mit Spielern, deren Verträge auslaufen, wurden auf Eis geleget. Kreissl erklärt auch, warum: „Das interessie­rt mich jetzt nicht. Mich interessie­rt nur das Spiel am Samstag. Wir sind in der Bringschul­d, unsere Leistung zu zeigen. Da sind Nebenschau­plätze hinderlich.“

Einen erfreulich­en Nebenschau­platz gibt es dennoch in Graz-messendorf: Philipp Zulechner ist erstmals – wenn auch nur kurz – wieder gelaufen. Und: Für das Duell der beiden stimmgewal­tigsten Fanlager Österreich­s am Samstag wurden bereits rund 1500 Auswärtsti­ckets verkauft.

Newspapers in German

Newspapers from Austria