Kleine Zeitung Steiermark

Auf den Amoklauf

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Die Tränen der Hinterblie­benen sind noch nicht getrocknet, da klingeln die Kassen der Waffenhänd­ler in Florida bereits wieder. Weniger als eine Autostunde von der Marjory Stoneman Douglas High School entfernt, öffnete gestern die große South Florida Gun Show ihre Tore. Rund 140 Verkäufer bieten dort Waffen feil, deren Besitz den Us-bürgern in ihrer Verfassung garantiert wird. Darunter finden sich auch halb automatisc­he Gewehre des Typs AR-15 – jene Waffe, mit der Nikolas C. in seiner ehemaligen Schule vor wenigen Tagen 17 Menschen erschossen und 15 weitere verletzt hat. Der 19-Jährige hat die Waffe legal erstanden. Gewehre bekommt man in Florida ab 18, Pistolen ab 21 Jahren.

Trotz Protesten kam für die Veranstalt­er eine Absage oder ein Verschiebe­n der Messe nicht infrage. „Kriminelle Elemente“würden ohnehin immer an Waffen gelangen, sagt Organisato­r Jorge Fernandez. Von Kritikern fordert er Toleranz „für alle Meinungen“. Unterstütz­ung erhalten die Händler vor allem von republikan­ischen Politikern. Auch von Floridas Senator Marco Rubio, der sagt, strengere Gesetze hätten keine der vielen Schießerei­en in der Vergangenh­eit verhindern können. Dass Politiker, die derartige Aussagen tätigen, oft viel Geld von der Waffenlobb­y für ihre Wahlkämpfe erhalten, ist kein Geheimnis. Rubio erhielt

Drei Tage nachdem 17 Menschen in einer Schule erschossen wurden, eröffnet eine der größten Waffenmess­en des Landes.

ren. Später gab es dann doch 13 Tote zu beklagen. Als der mexikanisc­he Innenminis­ter Alfonso Navarrete Prida mit einem Hubschraub­er in die Region geflogen wurde, um sich ein Bild von der Lage zu machen, verlor sein Pilot kurz vor der Landung die Kontrolle und der Helikopter stürzte auf den letzten Metern ab. Zwölf Menschen wurden an der Unglücksst­elle getötet, ein weiterer starb im Spital. 15 Menschen wurden verletzt. Die Opfer hatten am Boden die Ankunft des Ministers erwartet, der unverletzt blieb.

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