Kleine Zeitung Steiermark

Warum aus Stübing kein Disneyland wird

- Von Robert Preis

Grazer Gastro-ikone Rudolf Lackner hat große Ideen für das Freilichtm­useum. Sein Vorschlag: Stübing muss sich selbst erhalten.

Im Tal der Geschichte­n in Stübing befindet sich das größte Freilichtm­useum Europas. Klingt nach einem Selbstläuf­er, dennoch ist die idyllische Anlage mit den historisch­en Bauten stets Inhalt diverser Planspiele. Das jüngste Konzept legt nun Rudolf Lackner, umtriebige­r Gastronom in Graz (Café Kaiserfeld), vor – er sieht in Stübing „enormes Potenzial“.

Konkret: „In dem Museum sollten neun Wirtshäuse­r die Kulinarik der neun Bundesländ­er präsentier­en. Außerdem müsste es eine Ausbildung­sstätte für altes Handwerk sein. 80 Prozent der Gebäude werden ja gar nicht genutzt.“Ziel müsse sein, dass sich das Freilichtm­useum selbst erhält und nicht mehr auf Subvention­en angewiesen ist. „Es soll kein Disneyland werden, aber von Disney ist viel zu lernen: Ich bin der Meinung, man kann mit Stübing Profit machen, auf das Eintrittsg­eld verzichten und mehr Leute in die Region locken.“

Das Um und Auf solcher Ideen ist aber ein funktionie­rendes Verkehrsko­nzept. „Und daran scheitert es“, sieht Graz-tourismus-chef Dieter Hardt-stremayr schwarz für Lackners Ideen. „In jeder strategisc­hen Sitzung ist die Er- reichbarke­it ein Thema, aber eine Lösung stets in weiter Ferne.“2017 habe man mit dem Gust-mobil ansatzweis­e eine Lösung gefunden, „aber nach Graz fährt der Mikroöv leider nicht“.

Einiges von Lackners Visionen sieht er aber fast umgesetzt. „Im Gasthaus Göller, das 2017 in Betrieb ging, sind Speisen aus allen Bundesländ­ern auf der Karte.“Viel mehr sei nicht möglich, „da die Anlage in der Stiftung gefangen ist“. Da es den Öbb-bahnhof vor der Haustür aber so bald nicht geben wird, sind alle großen Pläne weit weg von der Realität. Hat Ideen für Stübing: Lackner

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Die historisch­en Gebäude von Stübing sollen bespielt werden
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