Warum aus Stübing kein Disneyland wird
Grazer Gastro-ikone Rudolf Lackner hat große Ideen für das Freilichtmuseum. Sein Vorschlag: Stübing muss sich selbst erhalten.
Im Tal der Geschichten in Stübing befindet sich das größte Freilichtmuseum Europas. Klingt nach einem Selbstläufer, dennoch ist die idyllische Anlage mit den historischen Bauten stets Inhalt diverser Planspiele. Das jüngste Konzept legt nun Rudolf Lackner, umtriebiger Gastronom in Graz (Café Kaiserfeld), vor – er sieht in Stübing „enormes Potenzial“.
Konkret: „In dem Museum sollten neun Wirtshäuser die Kulinarik der neun Bundesländer präsentieren. Außerdem müsste es eine Ausbildungsstätte für altes Handwerk sein. 80 Prozent der Gebäude werden ja gar nicht genutzt.“Ziel müsse sein, dass sich das Freilichtmuseum selbst erhält und nicht mehr auf Subventionen angewiesen ist. „Es soll kein Disneyland werden, aber von Disney ist viel zu lernen: Ich bin der Meinung, man kann mit Stübing Profit machen, auf das Eintrittsgeld verzichten und mehr Leute in die Region locken.“
Das Um und Auf solcher Ideen ist aber ein funktionierendes Verkehrskonzept. „Und daran scheitert es“, sieht Graz-tourismus-chef Dieter Hardt-stremayr schwarz für Lackners Ideen. „In jeder strategischen Sitzung ist die Er- reichbarkeit ein Thema, aber eine Lösung stets in weiter Ferne.“2017 habe man mit dem Gust-mobil ansatzweise eine Lösung gefunden, „aber nach Graz fährt der Mikroöv leider nicht“.
Einiges von Lackners Visionen sieht er aber fast umgesetzt. „Im Gasthaus Göller, das 2017 in Betrieb ging, sind Speisen aus allen Bundesländern auf der Karte.“Viel mehr sei nicht möglich, „da die Anlage in der Stiftung gefangen ist“. Da es den Öbb-bahnhof vor der Haustür aber so bald nicht geben wird, sind alle großen Pläne weit weg von der Realität. Hat Ideen für Stübing: Lackner