Nur beim Tennis siegt immer Feuz
Sie schien fast paralysiert – wie ihr Team. Das sah im Ziel wenig enthusiasmiert aus. „Wir begreifen das alles noch nicht“, sagten sie. Ondrej Bank erklärte: „Ester ist unglaublich stark im Kopf. Wer weiß, vielleicht fährt sie jetzt auch die Abfahrt. Wenn das wer schafft, dann sie!“Ledecka wird sich wohl doch auf den Parallel-riesentorlauf konzentrieren. Auch wenn der Wechsel kein Problem ist. „Sie braucht das, zwischendurch umzusteigen“, sagt Höflehner, „und einige müssen überdenken, ob das sture Einbahnstraßensystem in seinem Leben, die Silberne im Super-g 1988 in Calgary von Papa Helmut sah er als Kind oft genug im Wohnzimmer. Jetzt hat er selbst zwei Goldene, jene aus Südkorea „ist besonders schön“, wie er sagte.
Interessant: Jeder freute sich mit Matthias Mayer, wohl be- gut ist oder ob man etwas anderes dazu machen sollte.“
So wie Ledecka, die auf den Unterschied zwischen Ski und Snowboard nur sagte: „Es gibt keinen. Bei beiden geht es bergab. Ich will einfach immer schnell bergabfahren, ich glaub gar nicht, dass ich viel Talent habe.“Dass Skifahrerinnen nun auch aufs Snowboard steigen könnten, macht sie nicht nervös: „Da habe ich keine Angst.“Angst sollten aber die Windsurfer haben. Denn 2020 in Tokio könnte sie dabei sein: „Warum nicht?“ sonders Beat Feuz, der hinter ihm Zweiter wurde. „Wir verstehen uns gut, treffen uns im Sommer, spielen Tennis“, meinte der Afritzer und gestand ein: „Aber da habe ich keine Chance, er ist taktisch zu gut.“
Seine Trainer wissen um die Stärke ihres Schützlings. „Er ist
Es gibt Dinge, die passieren sozusagen mit Anlauf. Beispiel gefällig? Die Goldmedaillenfeier von Matthias Mayer. Da war vor vier Jahren ein 23-jähriger Bursche, der sich in Sotschi seines Hemdes entledigte und auf der Bar des Österreich-hauses tanzte – und ein Bild davon fand auch den Weg in eine österreichische Zeitung. Was die einen sympathisch fanden, war für den Verband und dessen Präsident gar nicht lustig. Kein Wunder, dass „Mothe“, wie er genannt wird, nach der Goldenen schon selbst „keine Garantie“übernehmen wollte, dass es diesmal nur gesittet über die Bühne geht. Das war noch der Fall, als man daran ging, dem Physiotherapeuten die Haarpracht zu rasieren – der hatte im Sommer gewettet, dass er seine Haare im Fall einer Medaille opfert. Selbst schuld.
Mayer präsentierte sich auch bei der Feier so wie immer: Nahbar, sympathisch, und sogar der Schreiber dieser Zeilen wurde nicht verschont. „Komm“, sagte er plötzlich, „ich will ein Selfie mit dir.“Ich war verwirrt. Sollte es nicht umgekehrt sein? Aber egal, ich zückte das Handy, erwies mich aber in den Augen des Olympiasiegers als ein wenig zu langsam. „Du kennst dich gar net aus, gell?“, sagte er mit einem Lächeln, entriss mir das Telefon und knipste los. Seither habe ich drei Fotos mit Olympiasieger und einer Goldenen am Telefon.
Was ich nicht habe: das Foto davon, wie Mayer dann doch wieder die Drohung wahr machte und sich seines Oberkleides entledigte. Vielleicht sehen Sie das sogar in einer anderen Zeitung oder Sie suchen es im Internet. Ich bin der Meinung, dass man auch mit 27 Jahren bei einem Olympiasieg ein klein wenig feiern darf, ohne dass alles dokumentiert wird. Das hat sich Mayer verdient. Herzlichst, bis morgen
Matthias Mayer hat nach dem Triumph Olympia schon verlassen.
ein guter Besichtiger“, erklärt der neue Abfahrtscoach Sepp Brunner, „er ist stark im Kopf, das hat er mit Feuz gemeinsam. Und bei Großereignissen entscheidet zu 50 Prozent der Kopf.“„Er ist für mich ein ganz Großer“, meinte auch Cheftrainer Andreas Puelacher, der vor vier Jahren noch eine Art Privattrainer für den Kärntner war. „So, wie er sich verhält, wie er arbeitet, so fokussiert, wie er ist. Er ist einer der Größten, die wir haben. Zwei Mal ist er Olympiasieger – schön, dass ich beide Male dabei sein hab dürfen.“
Wie es weitergeht: Eine Woche wird Mayer daheim gefeiert, dann geht es vor den Rennen in Kvitfjell (Norwegen) zum Training nach Schweden.