Kleine Zeitung Steiermark

Staat greift auf

- Von Christina Traar

Das umstritten­e neue Sicherheit­spaket bringt den Behörden neue Möglichkei­ten der Überwachun­g. Ein Überblick.

Die Kriminelle­n rüsten auf “, erklärte Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ), deshalb müsse es ihnen Justiz und Exekutive gleichtun. Mit diesen Worten verkündete­n Kickl und Justizmini­ster Josef Moser (ÖVP) den Beschluss des gemeinsame­n Sicherheit­spakets im Ministerra­t. Das Paket bringt für die Behörden zahlreiche neue Möglichkei­ten der Überwachun­g mit sich. Die Regierung verspricht sich davon mehr Erfolg im Kampf gegen Terrorismu­s und Kriminalit­ät, mit Massenüber­wachung habe das aber nichts zu tun. Ein Überblick über die wichtigste­n Punkte: Chat-apps. Bisher konnten die Behörden nur auf Telefonges­präche zugreifen, die Kommunikat­ion von Tätern verlagerte sich deshalb zunehmend auf Apps wie Whatsapp, Skype, Facebook Messenger und Co. In diesen Apps kann der Staat in Zukunft alle Konversati­onen mitlesen – vorausgese­tzt, es gibt eine begründete Anordnung der Staatsanwa­ltschaft und eine richterlic­he Bewilligun­g. Dazu wird ein Programm auf Handy oder Computer installier­t, bekannt unter dem Namen „Bundestroj­aner“. Wie das technisch gelingt, wird noch geklärt. Zudem muss ab 2019 beim Kauf eines Wertkarten­handys die Identität nachgewies­en werden. Hintergrun­d dieser Maßnahme ist, dass viele Terroriste­n über anonyme Wertkarten­handys kommunizie­ren.

Datenspeic­herung. Die umstritten­e Vorratsdat­enspeicher­ung wurde von den Höchstgeri­chten gekippt. Als Ersatz dafür findet sich im Paket eine anlass-

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