Schub durch Ölpreis und niedrige Kosten
Die OMV verdiente 2017 sehr gut. Ihr Boss Rainer Seele schreibt das keineswegs nur dem viel höheren Ölpreis zu. „Dieser Erfolg ist auch die Handschrift der OMV“, sagt er.
Für die OMV sind im Vorjahr sehr viele Rechnungen aufgegangen. Unter dem Strich fuhr sie gut eine Milliarde Euro mehr Profit ein. Für etwa die Hälfte davon sorgte der höhere Ölpreis. Den hatten die Opec-staaten und Russland im Dezember vor mehr als einem Jahr durch Produktionsvereinbarungen in Wien auf einem Niveau von gut 60 Dollar je Fass stabilisiert. Noch nie wurde übrigens weltweit so viel Öl- und Gas aus dem Boden geholt wie 2017: 97,8 Millionen Fass (Barrel) am Tag. Beim Thema Klimaschutz vertritt Seele die Positi- on, dass Gas zumindest im Vergleich zur Kohle, aber auch im Verkehr ein Beitrag zu geringerem Co2-ausstoß sei.
Selbst setzt der Konzern aber ebenfalls auf die Gleichung, massiv höhere Mengen zu deutlich niedrigeren Kosten zu produzieren und diese dann mit viel besseren Margen zu verkaufen.
2017 funktionierte das bereits in den ersten Stufen: Zum Jahresende erreichte die Omv-produktion mit 377.000 Barrel Tagesförderung Öl und Gas eine Rekordhöhe. Dahinter steht der Einstieg in das sibirische Gasfeld Juschno-russkoje im Dezember 2017. Für heuer peilt die OMV eine Produktion von 420.000 Barrel an. Bei Produktionskosten von inzwischen 8,8 Dollar je Fass sieht Seele den Konzern inzwischen bestens aufgestellt. „Jedenfalls wesentlich robuster“, so Seele. Vor vier Jahren habe man für ein ähnlich gutes Ergebnis noch den doppelten Ölpreis gebraucht. Intern wurden die Kosten um 330 Millionen Euro gedrückt.