Auto kam nicht, die Anzahlung ist weg
Steirerin überwies 2500 Euro und wurde Opfer eines Schwindels im Internet. Betrugsfälle wie dieser nehmen gerade wieder stark zu, warnt die Arbeiterkammer.
Eine seriöse österreichische Handelsplattform im Internet, ein gutes Auto zu einem guten Preis: So wollte eine Konsumentin aus der Steiermark einer „Spanierin“ihren VW Polo um 5000 Euro abkaufen. Sie überwies 2500 Euro Anzahlung und wartete auf das Auto. Doch kam nur die Erkenntnis, einem Schwindel aufgesessen zu sein.
Im Inserat wurde behauptet, das Auto gehöre einer Spanierin, die in Österreich gelebt habe, und sei nach wie vor in Österreich zugelassen. Bei solchen Angaben rät Bettina Schrittwieser, Konsumentenschützerin der AK, dringend zur Vorsicht. Häufig stecke dahinter eine Betrugsabsicht, im konkreten Fall ist der Betrug auch gelungen. Freilich haben die Betrüger vieles echt aussehen lassen. „Es wurden tatsächlich Unterlagen übermittelt, die vermuten lassen, dass das Fahrzeug an den Transporteur übergeben wurde“, berichtet Schrittwieser. Die Käuferin erhielt eine Transaktionsnummer und zahlte 2500 Euro. Doch das Geld ist weg und das Auto kam nie an. Schrittwieser vermutet, dass von den Betrügern auf der Website des Transporteurs zum Schein eine Transaktion eingegeben wurde. „Der Vorgang dürfte nicht abgeschlossen worden sein. Denn in einem Feld ist zu finden: ,Lieferung unterbrochen‘.“
„Ich würde nie ein Auto kaufen von jemandem, der nicht in Österreich ist, und das ich vorher nicht gesehen habe“, resümiert Schrittwieser. Sie warnt davor, dass die Betrugsaktivitäten im Netz derzeit wieder zunehmen. „Wir haben jede Woche mindestens eine Anfrage.“Betroffen sind nicht nur alle Plattformen, sondern auch Verkäufer. So inserierte ein Grazer sein Rennrad, eine angebliche Griechin gab sich als Käuferin aus und schickte eine gefälschte Nachricht von Paypal, wonach sie 1500 Euro überwiesen habe. Voraussetzung, dass der Grazer das Geld erhalte, sei, dass er binnen zwölf Stunden via Moneygram 500 Euro für den Transport vorauszahlen müsse – was er aber nicht tat.
Schrittwieser mahnt auch für den Fall zur Vorsicht, wenn tatsächlich Geld aufs Konto fließt: „Es gibt Beispiele, in denen es wieder zurückgezogen wurde.“