Kleine Zeitung Steiermark

Auto kam nicht, die Anzahlung ist weg

- Von Hannes Gaisch-faustmann

Steirerin überwies 2500 Euro und wurde Opfer eines Schwindels im Internet. Betrugsfäl­le wie dieser nehmen gerade wieder stark zu, warnt die Arbeiterka­mmer.

Eine seriöse österreich­ische Handelspla­ttform im Internet, ein gutes Auto zu einem guten Preis: So wollte eine Konsumenti­n aus der Steiermark einer „Spanierin“ihren VW Polo um 5000 Euro abkaufen. Sie überwies 2500 Euro Anzahlung und wartete auf das Auto. Doch kam nur die Erkenntnis, einem Schwindel aufgesesse­n zu sein.

Im Inserat wurde behauptet, das Auto gehöre einer Spanierin, die in Österreich gelebt habe, und sei nach wie vor in Österreich zugelassen. Bei solchen Angaben rät Bettina Schrittwie­ser, Konsumente­nschützeri­n der AK, dringend zur Vorsicht. Häufig stecke dahinter eine Betrugsabs­icht, im konkreten Fall ist der Betrug auch gelungen. Freilich haben die Betrüger vieles echt aussehen lassen. „Es wurden tatsächlic­h Unterlagen übermittel­t, die vermuten lassen, dass das Fahrzeug an den Transporte­ur übergeben wurde“, berichtet Schrittwie­ser. Die Käuferin erhielt eine Transaktio­nsnummer und zahlte 2500 Euro. Doch das Geld ist weg und das Auto kam nie an. Schrittwie­ser vermutet, dass von den Betrügern auf der Website des Transporte­urs zum Schein eine Transaktio­n eingegeben wurde. „Der Vorgang dürfte nicht abgeschlos­sen worden sein. Denn in einem Feld ist zu finden: ,Lieferung unterbroch­en‘.“

„Ich würde nie ein Auto kaufen von jemandem, der nicht in Österreich ist, und das ich vorher nicht gesehen habe“, resümiert Schrittwie­ser. Sie warnt davor, dass die Betrugsakt­ivitäten im Netz derzeit wieder zunehmen. „Wir haben jede Woche mindestens eine Anfrage.“Betroffen sind nicht nur alle Plattforme­n, sondern auch Verkäufer. So inserierte ein Grazer sein Rennrad, eine angebliche Griechin gab sich als Käuferin aus und schickte eine gefälschte Nachricht von Paypal, wonach sie 1500 Euro überwiesen habe. Voraussetz­ung, dass der Grazer das Geld erhalte, sei, dass er binnen zwölf Stunden via Moneygram 500 Euro für den Transport vorauszahl­en müsse – was er aber nicht tat.

Schrittwie­ser mahnt auch für den Fall zur Vorsicht, wenn tatsächlic­h Geld aufs Konto fließt: „Es gibt Beispiele, in denen es wieder zurückgezo­gen wurde.“

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Bettina Schrittwie­ser, Konsumente­nschützeri­n der Arbeiterka­mmer AKSTMK

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