DIE ÖSTERREICHERINNEN Einfach nicht auf den Punkt gebracht
Statt der erträumten Medaille gab es für die Ösv-damen in der Abfahrt nur Enttäuschungen.
ie Nerven. Ramona Siebenhofer hatte es befürchtet, dass es aber so schlimm sein würde, damit hatte die 26-Jährige nicht gerechnet. Nach der Bestzeit im Abschlusstraining war jedoch Schluss mit lustig. „Um zwei Uhr bin ich aufgewacht, das Herz hat bis zum Hals und bis in den kleinen Zeh gepumpert“, sagte die Steirerin. Gepumpert hat es auch gleich in der ersten Traverse, „da hat es mir die Schneid abgekauft“, erklärte Siebenhofer. Das Ergebnis: Statt um die erhofften Medaillen zu fahren, gab es Platz zehn. Zwar war Siebenhofer damit beste Österreicherin, aber mit dem schlechtesten Ergebnis seit 24 Jahren, als Vroni Stallmaier in Lillehammer Olympia14. geworden war.
Die anderen Ösv-damen? Ni- cole Schmidhofer wurde unmittelbar vor Conny Hütter Zwölfte. Und Stephanie Venier, die wenigstens noch in Reichweite der Medaillen gewesen war, schied aus.
„Wir haben die Leistung nicht auf den Punkt gebracht und das zipft mich richtig an“, meinte auch Cheftrainer Jürgen Kriechbaum. So wie Stephanie Venier, die lange Zeit am coolsten agierte („Dabei war ich nervös, ich habe es nur nicht gezeigt“). Die Tirolerin war die Einzige, die zumindest ganz vorne dabei war, für eine Medaille hätte es aber auch nicht gereicht. Ein Ausrutscher am Innenski – und aus war’s. „Lieber so als unzufrieden im Ziel“, meinte die Tirolerin, „schade, weil wir gut drauf sind.“Venier fuhr wie Siebenhofer und überraschend auch Hütter noch die Damen-kombination.
Dass Hütter überhaupt noch dabei sein kann, war das Positivste ihrer Fahrt. Denn die Steirerin fabrizierte nach dem Zielsprung nach einem Verschneider fast eine Kapitalbrez’n. „Pizzastück gibt es normal im Kinderskikurs“, meinte sie und ergänzte: „Ich hatte wirklich Glück, bei einem Hunderter kann das auch anders ausgehen …“Davor hatte sich gezeigt, Rang 12: Nicole Schmidhofer dass diese Abfahrt und Hütter nicht zueinanderfinden: „Ich habe mich nicht richtig eingefädelt in diesen Schlauch – dann verlierst du, ohne, dass was zu sehen ist!“
Nie reingefunden, das hat auch Schmidhofer auf dieser Strecke. Zwar sah das in der Abfahrt rund 20 Sekunden besser aus („Da hat es mir getaugt“), dann ging nicht mehr viel. „Im Ziel war ich fast so schockiert wie nach dem Superg“, schüttelte sie den Kopf, „aber mehr als für mich ist es für Ramona und Steffi schade. Sie haben im Training gezeigt, wie stark sie sind.“Aber Training, das ist eben nicht Rennen. Rang 13: Cornelia Hütter