Kleine Zeitung Steiermark

Legionelle­n: Behörde prüft Waschanlag­en

- Wilfried Rombold Von Thomas Wieser, Wilfried Rombold und Didi Hubmann Oliver Käfer, Auch Johannes

Nach zwei Legionelle­n-fällen sehen Betreiber von Waschanlag­en Prüfung gelassen entgegen. „Schwarze Schafe“aber müssen zittern.

Für große Aufregung sorgte der exklusive Bericht der Kleinen Zeitung, wonach sich zwei Oststeirer bei Sb-autowascha­nlagen mit dem gefährlich­en Legionelle­n-erreger infiziert hatten. Eine Überprüfun­g aller derartigen Anlagen in der Steiermark ist die Folge.

Auch in anderen Bundesländ­ern steht das zur Diskussion: Zwar werden die steirische­n Fälle als „geklärt“betrachtet, aber die Frage, ob es andere Anlagen mit dem gleichen Risikopote­nzial gebe, sei noch nicht gelöst, heißt es von Sanitätsex­perten. Das Gesundheit­sministeri­um wurde vom Land Steiermark informiert. Wirtschaft­skammer

Zwei Lanzenwasc­hanlagen im ehemaligen Bezirk Hartberg waren als Verursache­r identifizi­ert und danach gesperrt worden. Zu verdanken ist dies vor allem der Amtsärztin, die nach der Meldung der Krankheit auf Ursachenfo­rschung ging. Nachdem man an den Wohnadress­en der Betroffene­n keine Erreger gefunden hatte, wurden andere mögliche Quellen untersucht.

Nun müssen die Bezirksbeh­örden bis 20. März alle Betreiber von Lanzenwasc­hanlagen (Portalanla­gen sind nicht betroffen) ausfindig machen, um von ihnen detaillier­te Informatio­nen einzuforde­rn, wie sie ihre Anlagen desinfizie­ren. Ein generelles Benützungs­verbot hält der Leibnitzer Bezirksche­f Helmut Walch für überzogen: „Man kann nicht alle Anlagen sperren, da man ja nicht weiß, ob sie betroffen sind.“Zudem seien viele gar nicht bewilligun­gspflichti­g.

Peter Loidolt, der mehrere Lanzenanla­gen betreibt, sagt: „Ich stehe einer Überprüfun­g positiv gegenüber, wir arbeiten mit der neuesten Technik und mit Frischwass­er und heizen das Wasser auch entspreche­nd auf. Aber das machen nicht alle. Jetzt müssen alle Betreiber von

Es gibt Anlagen, die heizen nicht genug, oder arbeiten mit Regenwasse­r oder Wasseraufb­ereitungsa­nlagen – wenn man die nicht richtig wartet, können Bakterien entstehen.“

Eybel, der in Eibiswald eine Tankstelle samt Autowascha­nlage betreibt, will von einer Verunsiche­rung der Kunden nichts bemerken: „Wir haben kein Problem mit Legionelle­n“, sagt er. „Unser Wasser wird auf etwa 60 Grad aufgeheizt. Die Kunden kommen von weit her, weil wir das heißeste Wasser in der Umgebung haben.“Zu heiß soll es auch nicht sein: Dann würden Türgummis beschädigt und könnten Scheiben springen. „Es braucht nun niemand Angst zu haben, wenn er sein Auto waschen geht“, beruhigt Oliver Käfer, Wirtschaft­skammer-chef für die Branche. In den konkreten Fällen in der Oststeierm­ark hätten „leider alle unglücklic­hen Umstände zusammenge­passt“.

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