Landwirt überfordert: Zwei Kälber verendet
Nach anonymer Anzeige entdeckten Behörden desaströse Zustände auf Hof eines 53-Jährigen.
Dem Amtstierarzt und den Ermittlern bot sich beim Hof in Leutschach (Bezirk Leibnitz) ein schreckliches Bild: „Da war ein eineinhalbjähriges Kalb. Es hatte nur 150 statt wie in diesem Alter sonst üblich 500 Kilo. Und ein Stier kam auf 500 Kilo statt auf eine Tonne. Alle Tiere dort waren vollkommen unterversorgt“, heißt es von einem Beamten.
Bei der Polizeiinspektion Leutschach ging am Mittwoch eine anonyme Anzeige ein, dass im Stallgebäude eines Landwirts zwei tote Kälber liegen würden. Amtstierarzt und Beamte begaben sich zu dem Gehöft und stellten fest, dass sich zusätzlich zu den toten Tieren sechs Kühe, ein Stier und zwei Kälber in einem äußerst schlechten Zustand befanden. Die Tiere waren abgemagert, dehydriert und stark verschmutzt. Die automatischen Wassergeber in den Stallungen waren zudem eingefroren, am Boden war kein Streugut aufgebracht.
Ein Polizist zum Fall: „Der Landwirt hat zunächst noch gesagt, dass seine zwei Tiere eine Lungenentzündung gehabt hätten. Tatsächlich sind sie aber verhungert und verdurstet. Das muss schon länger so gehen, von heute auf morgen sind die Tiere nicht in so einem schlechten Zustand.“
Der Amtstierarzt ordnete eine unverzügliche Zwangsabnahme der Tiere an. Sie wurden von einem Viehhändler abgeholt, werden nun versorgt. Die verendeten Kälber wurden von der Tierkörperverwertung abtransportiert. Der 53-Jährige – er bewirtschaftet den Hof alleine – wird wegen des Verdachtes der Tierquälerei bei der Staatsanwaltschaft Graz und der BH Leibnitz angezeigt.