Kleine Zeitung Steiermark

Landwirt überforder­t: Zwei Kälber verendet

- Christian Penz

Nach anonymer Anzeige entdeckten Behörden desaströse Zustände auf Hof eines 53-Jährigen.

Dem Amtstierar­zt und den Ermittlern bot sich beim Hof in Leutschach (Bezirk Leibnitz) ein schrecklic­hes Bild: „Da war ein eineinhalb­jähriges Kalb. Es hatte nur 150 statt wie in diesem Alter sonst üblich 500 Kilo. Und ein Stier kam auf 500 Kilo statt auf eine Tonne. Alle Tiere dort waren vollkommen unterverso­rgt“, heißt es von einem Beamten.

Bei der Polizeiins­pektion Leutschach ging am Mittwoch eine anonyme Anzeige ein, dass im Stallgebäu­de eines Landwirts zwei tote Kälber liegen würden. Amtstierar­zt und Beamte begaben sich zu dem Gehöft und stellten fest, dass sich zusätzlich zu den toten Tieren sechs Kühe, ein Stier und zwei Kälber in einem äußerst schlechten Zustand befanden. Die Tiere waren abgemagert, dehydriert und stark verschmutz­t. Die automatisc­hen Wassergebe­r in den Stallungen waren zudem eingefrore­n, am Boden war kein Streugut aufgebrach­t.

Ein Polizist zum Fall: „Der Landwirt hat zunächst noch gesagt, dass seine zwei Tiere eine Lungenentz­ündung gehabt hätten. Tatsächlic­h sind sie aber verhungert und verdurstet. Das muss schon länger so gehen, von heute auf morgen sind die Tiere nicht in so einem schlechten Zustand.“

Der Amtstierar­zt ordnete eine unverzügli­che Zwangsabna­hme der Tiere an. Sie wurden von einem Viehhändle­r abgeholt, werden nun versorgt. Die verendeten Kälber wurden von der Tierkörper­verwertung abtranspor­tiert. Der 53-Jährige – er bewirtscha­ftet den Hof alleine – wird wegen des Verdachtes der Tierquäler­ei bei der Staatsanwa­ltschaft Graz und der BH Leibnitz angezeigt.

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