Kleine Zeitung Steiermark

„Nur in Kärnten fehlt die Wertschätz­ung“

- Martin Quendler

Event-guru Hannes Jagerhofer bleibt mit seinem Beachvolle­yball-turnier in Wien.

Das Beachvolle­yball-turnier in Klagenfurt ist endgültig Geschichte und spielt sich in den nächsten drei Jahren in Wien ab. Hat das dort gebotene Geld den Unterschie­d gemacht? HANNES JAGERHOFER: Das Geld hat nicht alleine entschiede­n. Die Weltmeiste­rschaft 2017 in Wien war ein Sommermärc­hen. Jetzt bin ich in erster Linie froh, dass mir die Stadt eine so große Wertschätz­ung entgegenbr­ingt. Die Einstimmig­keit der Politik hat mich beeindruck­t. Alle stehen voll dahinter.

War das in Kärnten nicht so? In Kärnten wurde das Turnier zum Spielball politische­r Kräfte. Die Opposition versucht halt immer viele Dinge, die andere machen, in ein schlechtes Licht zu rücken. Das verstehe ich in der Politik aber generell nicht.

Beachvolle­yball hat also eine neue Heimat. Wehmut oder Freude – welches Gefühl begleitet Sie, von Klagenfurt wegziehen zu müssen?

Anfangs war ich schon betrof- fen. Aber als ich am ersten Tag in Wien die Kraft bemerkt habe, die dieser Sport an einem erwünschte­n Standort auslösen kann, war dieses Thema für mich erledigt. Ganz nebenbei: In Wien 2017 haben wir Geld verloren.

In Klagenfurt haben Sie nie Eintritt verlangt. Das Land Kärnten wollte nicht mehr 800.000 Euro investiere­n, sondern maximal 400.000 Euro. Für Sie nachvollzi­ehbar?

Von den 4,4 Millionen Euro, die ein Turnier kostet, wurden 3,6 Millionen mittels Sponsorgel­dern finanziert. Das muss man sich vorstellen. Derzeit bin ich in Fort Lauderdale. Hier wurde mir erklärt, dass es ein Anliegen Süd-floridas wäre, dass dieses Turnier bleibt. Sie wünschen sich einen Fünf-jahres-vertrag. Kärnten hatte dieses Anliegen nicht geäußert, sondern so getan, als würden sie mir 800.000 bzw. 400.000 Euro schenken. Das war für mich schon die Härte. Es herrscht eine irrsinnige Begeisteru­ng. Von Fort Lauderdale berichten sechs Radiostati­onen, NBC sendet Reportagen und der Miami Herald druckt großflächi­ge Geschichte­n.

Gibt es neue Standorte? Wir verhandeln mit Acapulco. Mit Los Angeles haben wir noch Zeit, aber in New York evaluieren wir im Central Park. Da sind wir schon weit. In Europa wird es zwei, drei neue Turniere geben.

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Ein neuer zahlungskr­äftiger Sponsor ist bei Ihren Major-turnieren eingestieg­en. In welche Richtung bewegt sich Beachvolle­yball generell?

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