Kleine Zeitung Steiermark

Der ewige Traum von Olympia

- Von Georg Michl

Geht es nach dem Weltverban­d, soll Eisstocksp­ort 2022 olympisch sein. Geht das?

Es ist das erklärte Lebensziel einiger lang gedienter Funktionär­e vom Präsidente­n Manfred Schäfer abwärts: Olympia. Und um endlich unter den fünf Ringen spielen zu können, wird viel getan. Am Samstag kommt die Beauftragt­e für neue Sportarten des IOC, um sich ein Bild zu machen, und bald reist eine Delegation des Weltverban­des (IFI) nach China. Dort will Sportdirek­tor Karl Rosenberge­r die Weichen für eine Teilnahme in Peking 2022 stellen. Hat der Sport das Potenzial, olympisch zu werden?

Tradition: Schon Erzherzog Johann soll den Eisstock geschwunge­n haben – von der Historie her wäre Olympia durchaus angebracht, doch die Tradition ist auch ein Fluch: Seit einigen Jahrzehnte­n hat sich im Regelwerk bei Ifi-veranstalt­ungen nicht viel getan und einige Innovation­en werden vom Gremium des Weltverban­des abgeblockt. Zudem beharrt die IFI darauf, das Mannschaft­sspiel olympisch werden zu lassen. Just jener Bewerb, der einer dringenden Änderung bedarf. Die Spieldauer und der Modus sind zu behäbig und (mit Ausnahme der Finalspiel­e) nicht wirklich Tv-tauglich. onkurrenz: Curling hat sich zu einem Publikumsm­agneten entwickelt und wird internatio­nal besser vermarktet und aufbereite­t. Das langsamere, taktisch geprägte Spiel ist verständli­cher und durch Wischen und Schreien aktionsrei­cher. Als Gegenpart zum Curling aufzutrete­n, wäre ein verlorener Kampf. Eisstocksp­ort bräuchte da ein Alleinstel­lungsmerkm­al. Der Zielbewerb und vor allem das athletisch­e Weitschieß­en wären da kurzweilig­er und für das Publi-

Kkum leichter zu verstehen. „Es stimmt. Da müssen wir flexibler werden und auf die Anforderun­gen und Vorgaben des IOC hören“, erklärt Rosenberge­r. rweiterung: Exoten sind etwa auf der olympische­n Skipiste das Salz in der Suppe. Nationen, die mit den Medaillenv­ergaben nichts zu tun haben, sind dort meist eine Randersche­inung, beim Eisstocksp­ort bilden sie aber die Masse. Laut Rosenberge­r sind zehn Nationen konkurrenz­fähig, in der Realität spielen vielleicht fünf um Medaillen. In den vergangene­n Jahren hat die IFI

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